Klinsmann war nicht an allem Schuld

Falls es noch Beweise gebraucht hat um jemanden davon zu überzeugen, dass Jürgen Klinsmann nicht an allem Elend in der letzten Saison schuld war, dürfte jetzt der schlechteste Saisonstart seit 43 Jahren Beweis genug sein.

Okay, einige Stammkräfte der letzten Saison sind nicht aufgelaufen, bzw. neue Spieler sind für den Rekordmeister aufgelaufen, aber das was schließlich auf dem Platz passiert ist, hat das grauenhafte Gekicke der letzten Saison unterboten.

Rensing, van Buyten, Schweinsteiger, Altintop und Sosa – allesamt haben gestern in Mainz ihren Ruf als Durchschnittsfussballer bestätigt. Allerdings gewinnt man mit solchen Kickern keinen Blumentopf, schon gar nicht die deutsche Meisterschaft. Da muss man keinen Trainerschein dafür haben und schon gar nicht im Aufsichtsrat sitzen, das sieht ein sogar Blinder bei Nacht.

Was van Buyten bei den beiden Gegentoren gedacht hat, würde mich schon interessieren. Gestern wurde er mal wieder seiner äußeren Erscheinung gerecht und trabte sowas von phlegmatisch auf dem Platz herum, dass mir früher die Galle hochgekocht wäre – inzwischen winke ich aber nur noch verächtlich ab.

Im Angriff läuft Klose völlig aus der Spur und sollte _endgültig_ Platz machen für den kilometerfressenden Neuzugang Ivica Olic, dessen Einwechslung gestern das Bayern-Spiel sehr bereichert hat.

Gomez tat mir gestern einfach nur Leid. Als einizige Spitze aufgestellt, musste er immer wieder auf die Flügel ausweichen bzw. zurücklaufen, da die restliche Mannschaft die zügige Bewegung in Richtung gegnerisches Tor verweigerte. Wenn er auch nur halbwegs ordentlich mit Flanken und Pässen gefüttert wird, macht der Junge seine Buden.

Zu den weiteren Neuzugängen: Braafheid und Pranjic haben einfach nicht die Kragenweite, um dem FC Bayern weiterzuhelfen. Und kommt mir nicht mit Eingewöhnungsproblemen oder sonstigem Mist – die zwei Spielen seit Kindertagen Fussball, treten sogar für ihre Nationalmannschaften an, bleiben aber sobald sie das Bayern-Trikot überziehen, total blass.

Apropos blass: Tymoshchuk. Klarer Fall von „große Worte – nichts dahinter” – bis jetzt. Hielt sich in der Vorbereitung für den designierten Chef im Mittelfeld, zeigt aber gegen Bremen und gegen Mainz nicht mal eine wage Andeutung einer Begründung für seine Ansprüche.

Und wenn ich schon dabei bin: Wofür haben wir Lell, Görlitz, Ottl und Breno? Als Banklückenfüller? Kofferträger für den Trainer? Oder findet van Gaal die vier total symphatisch?

Was sich Trainer van Gaal mit seinem 4-5-1 gedacht hat, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Klose zurückhängend hinter Gomez auflaufen zu lassen, dazu Schweinsteiger in die Mitte und Pranjic links vorne aufzustellen war völliger Unfug. Eigentlich standen wir uns selbst damit nur auf den Füßen, denn die Mainzer selbst standen ebenfalls mit 5 Mann im Mittelfeld. Mehr Anspielstationen vorne in diese Versammlung im Mittelfeld zu entzerren wäre eine Lösung gewesen. Hatte der Trainer solchen Respekt vor Bance und seinen Kollegen? So musste van Gaal schon in Halbzeit eins korrigieren und Altintop und Pranijc gegen Müller und Olic tauschen.

Natürlich können so Spiele mal vorkommen, aber wie ich das sehe lernt der FC Bayern nichts daraus. Außer Gomez, Lahm und Ribery hat diese Mannschaft _keinen_ Spieler mit internationaler Kragenweite. Die Neuzugänge Baumjohann, Badstuber und Braafheid, sowie bewiesene Blindgänger wie Schweinsteiger, Sosa, Altintop und Lell bringen uns nicht weiter. Da kann van Gaal noch so schönen Systemfussball beibringen wollen, diese Spieler werden es nicht verstehen.

Qualität wie Ze Roberto und Lucio abzugeben, Fallobst wie Sosa und Lell zu behalten, keinen besseren Torwart zu holen und dazu nur Spieler eines Kalibers wie Pranjic und Braafheid zu kaufen, aber den Substanzverlust dann mit einem neuen System auffangen zu wollen, klingt für mich mehr als naiv. Da muss sich der Vorstand mal an die Nase fassen und zwar gewaltig.

21 Gedanken zu “Klinsmann war nicht an allem Schuld

  1. Du schlägst genau den Ton an, den wir im Moment komplett gar nicht gebrauchen können, meiner Meinung nach. Sehr schade.

  2. Du schlägst genau den Ton an, den wir im Moment komplett gar nicht gebrauchen können, meiner Meinung nach. Sehr schade.

  3. @ Mingarot: Stimmt, aber leider schreibt Yalcin die Wahrheit, der man nichts dazufügen muss. Das war gestern die schlechteste erste Hälfte, die ich seit zehn Jahren gesehen habe.

  4. @ Mingarot: Stimmt, aber leider schreibt Yalcin die Wahrheit, der man nichts dazufügen muss. Das war gestern die schlechteste erste Hälfte, die ich seit zehn Jahren gesehen habe.

  5. @mingarot: Jetzt laß den Yalcin halt mal granteln und sag doch lieber etwas zum Inhalt, anstatt dich über den Ton zu beschweren.

    Glaubst du denn, Mannschaft und Trainer raufen sich zusammen und das es an der Einstellung liegt oder ist es wirklich so dass die Spieler einfach zu schlecht sind?

    Ich für meinen Teil, glaube ja das sich die Jungs zusammenreißen werden, allerdings schließt das Neuverpflichtungen NICHT aus.

    Wir haben Probleme hinten (IV/RV) und ein Torwart, der seinen Job macht (Enke/Neuer) wird dringend gebraucht.

  6. @mingarot: Jetzt laß den Yalcin halt mal granteln und sag doch lieber etwas zum Inhalt, anstatt dich über den Ton zu beschweren.

    Glaubst du denn, Mannschaft und Trainer raufen sich zusammen und das es an der Einstellung liegt oder ist es wirklich so dass die Spieler einfach zu schlecht sind?

    Ich für meinen Teil, glaube ja das sich die Jungs zusammenreißen werden, allerdings schließt das Neuverpflichtungen NICHT aus.

    Wir haben Probleme hinten (IV/RV) und ein Torwart, der seinen Job macht (Enke/Neuer) wird dringend gebraucht.

  7. Der Ton ist in meinen Augen in nächster Zeit ganz entscheidend, wie ich auch bei mir im Blog geschrieben habe. Wir stehen nicht nur sportlich an einem Scheidepunkt. Granteln ist okay und angebracht. Aber gewisse Worte wie „Blindgänger“ oder „Fallobst“ will ich einfach nicht mehr hören. Es wäre gut, wenn man als Bayernfan auch in schlechten Zeitung etwas mehr Haltung bewahren könnte. So spricht wohl kein anderer Fan der Welt von den eigenen Spielern, aber Bayernfans gibt´s wie Sand am Meer die so abgehen. Das schmerzt langsam. Zumal ich weiß, das Yalcin nun wirklich mit dem Herzen dabei ist. Er sollte sich nicht verwechselbar machen mit diesen sogenannten „Fans“.

    Just my 2 Cents

  8. Der Ton ist in meinen Augen in nächster Zeit ganz entscheidend, wie ich auch bei mir im Blog geschrieben habe. Wir stehen nicht nur sportlich an einem Scheidepunkt. Granteln ist okay und angebracht. Aber gewisse Worte wie „Blindgänger“ oder „Fallobst“ will ich einfach nicht mehr hören. Es wäre gut, wenn man als Bayernfan auch in schlechten Zeitung etwas mehr Haltung bewahren könnte. So spricht wohl kein anderer Fan der Welt von den eigenen Spielern, aber Bayernfans gibt´s wie Sand am Meer die so abgehen. Das schmerzt langsam. Zumal ich weiß, das Yalcin nun wirklich mit dem Herzen dabei ist. Er sollte sich nicht verwechselbar machen mit diesen sogenannten „Fans“.

    Just my 2 Cents

  9. Mingarot – du glaubst doch nicht ernsthaft, dass nur Bayernfans ihrer Enttäuschung über die gezeigten Leistungen freien Lauf lassen, wenn eine solch miserable und peinliche (Nicht)Leistung gezeigt wird, wie es die Bayern am Samstag in der ersten Hälfte getan haben. Dann würdest du aber in einer sehr exklusiven Welt leben (nicht als Beleidigung gedacht!).

    Die Vorwürfe and en Vorstand sind ja wohl mehr als berechtigt. Außerdem ist das hier der Grantlerwebblog – und wenn man jetzt hier nicht mehr granteln darf, ja wo denn dann ????

  10. Mingarot – du glaubst doch nicht ernsthaft, dass nur Bayernfans ihrer Enttäuschung über die gezeigten Leistungen freien Lauf lassen, wenn eine solch miserable und peinliche (Nicht)Leistung gezeigt wird, wie es die Bayern am Samstag in der ersten Hälfte getan haben. Dann würdest du aber in einer sehr exklusiven Welt leben (nicht als Beleidigung gedacht!).

    Die Vorwürfe and en Vorstand sind ja wohl mehr als berechtigt. Außerdem ist das hier der Grantlerwebblog – und wenn man jetzt hier nicht mehr granteln darf, ja wo denn dann ????

  11. Guten Morgen,
    vielleicht sollte man auch mal hinterfragen, ob hinter der Leistung vom Samstag nicht mehr steckt, als „nur“ ein schlechtes Spiel.
    Kann es vielleicht sein, dass die (über-) autoritäre Art von van Gaal bei der Mannschaft nicht halb so gut ankommt, wie offiziell immer getan wird.
    Wenn man sich (angeblich) heutzutage von der eigenen Tochter „siezen“ lässt, kommt mir das schon etwas merkwürdig vor.
    Ich könnte mir Vorstellen, dass man mit dieser Art vielleicht aus einer Mannschaft von Nobodies in Holland eine Meistermannschaft formen kann (im Verlauf von 2 Jahren) wenn die Spieler irgendwann merken, dass man mit einem guten System trotz mangelnder individueller Klasse einiges erreichen kann.
    Wenn man allerdings einen Haufen von Stars oder auch nur Sternchen trainiert kann das aber sicher auch nach hinten los gehen wenn die Spieler sich (vielleicht auch nur unterbewusst) durch die autoritäre Art des Trainers zurückgesetzt und unterdrückt fühlen.
    Kann es sich um einen Hilferuf der Mannschaft gehandelt haben?
    Auf jeden Fall sollte man auch den Trainer hinterfragen. Denn entweder versteht die Mannschaft ihn und sein System nicht oder sie folgt ihm nicht. Beides wäre schlimm.
    Wenn jetzt gegen Wolfsburg wieder eine Klatsche folgt würde ich sagen:
    Hermann Gerland, übernehmen Sie!

  12. Guten Morgen,
    vielleicht sollte man auch mal hinterfragen, ob hinter der Leistung vom Samstag nicht mehr steckt, als „nur“ ein schlechtes Spiel.
    Kann es vielleicht sein, dass die (über-) autoritäre Art von van Gaal bei der Mannschaft nicht halb so gut ankommt, wie offiziell immer getan wird.
    Wenn man sich (angeblich) heutzutage von der eigenen Tochter „siezen“ lässt, kommt mir das schon etwas merkwürdig vor.
    Ich könnte mir Vorstellen, dass man mit dieser Art vielleicht aus einer Mannschaft von Nobodies in Holland eine Meistermannschaft formen kann (im Verlauf von 2 Jahren) wenn die Spieler irgendwann merken, dass man mit einem guten System trotz mangelnder individueller Klasse einiges erreichen kann.
    Wenn man allerdings einen Haufen von Stars oder auch nur Sternchen trainiert kann das aber sicher auch nach hinten los gehen wenn die Spieler sich (vielleicht auch nur unterbewusst) durch die autoritäre Art des Trainers zurückgesetzt und unterdrückt fühlen.
    Kann es sich um einen Hilferuf der Mannschaft gehandelt haben?
    Auf jeden Fall sollte man auch den Trainer hinterfragen. Denn entweder versteht die Mannschaft ihn und sein System nicht oder sie folgt ihm nicht. Beides wäre schlimm.
    Wenn jetzt gegen Wolfsburg wieder eine Klatsche folgt würde ich sagen:
    Hermann Gerland, übernehmen Sie!

  13. @mingarot:

    wenn ich die tonlage saisonübergreifend so vergleiche, dann fällt mir dazu nur folgendes ein:
    nämlich nichts. tut mir leid. gar nichts.
    es mag in dieser saison noch besser werden, einzig mir fehlt der glaube. der jetzige zustand wird hier gut beschrieben . auch die worte sind meines erachtens zutreffend, da sie sich zwar gegen einzelne richtet, aber nicht gegen einen alleine. mich erinnert vieles, von den verpflichtungen bis zum anspruchsdenken an die anfänge der 90er jahre.

  14. @mingarot:

    wenn ich die tonlage saisonübergreifend so vergleiche, dann fällt mir dazu nur folgendes ein:
    nämlich nichts. tut mir leid. gar nichts.
    es mag in dieser saison noch besser werden, einzig mir fehlt der glaube. der jetzige zustand wird hier gut beschrieben . auch die worte sind meines erachtens zutreffend, da sie sich zwar gegen einzelne richtet, aber nicht gegen einen alleine. mich erinnert vieles, von den verpflichtungen bis zum anspruchsdenken an die anfänge der 90er jahre.

  15. Erstmal danke euch allen für die Kommentare :)

    @mingarot: Selbst nach einmal drüber schlafen war noch genug Galle da.

    Aber für mich geht Fussball einfach nicht gänzlich ohne Emotionen, da bin ich eben einfach gestrickt. Ja, auch beim Schreiben.

    Mir blutet einfach das Herz, wenn ich mir verdeutliche, dass wir seit einer Saison und 3 Spieltagen nicht an der Tabellenspitze stehen – und das zu Recht. Da kann und möchte ich einfach keinen Lell, Sosa, Altintop, Rensing oder andere Underarchiever im Bayern-Trikot sehen. Und wenn doch sollen sie wenigstens alles geben und nicht pomadig auf dem Platz herumspazieren, wie es am Samstag der Fall war.

    Was das „Fallobst“ angeht, sehe ich es nunmal so wie es ist: Wir haben zuviele Spieler im Kader die uns auf sicht- und fühlbaren Ebene kein Jota weiterbringen.

    Der Vorstand pennt imho seit Jahren (Liste der Verfehlungen bitte hier einfügen). Oder warum haben wir keinen Diego, Martins oder Eduardo geholt?

    Anstatt Spieler, die es nachweisslich einfach nicht besser können zu verkaufen und besser Qualität nachzuschießen, tragen wir uns aufgrund unseres Image als Weltklasseclub mit kuscheligem Dorfvereinsherzen, diese Leute Jahr für Jahr mit uns herum.

  16. Erstmal danke euch allen für die Kommentare :)

    @mingarot: Selbst nach einmal drüber schlafen war noch genug Galle da.

    Aber für mich geht Fussball einfach nicht gänzlich ohne Emotionen, da bin ich eben einfach gestrickt. Ja, auch beim Schreiben.

    Mir blutet einfach das Herz, wenn ich mir verdeutliche, dass wir seit einer Saison und 3 Spieltagen nicht an der Tabellenspitze stehen – und das zu Recht. Da kann und möchte ich einfach keinen Lell, Sosa, Altintop, Rensing oder andere Underarchiever im Bayern-Trikot sehen. Und wenn doch sollen sie wenigstens alles geben und nicht pomadig auf dem Platz herumspazieren, wie es am Samstag der Fall war.

    Was das „Fallobst“ angeht, sehe ich es nunmal so wie es ist: Wir haben zuviele Spieler im Kader die uns auf sicht- und fühlbaren Ebene kein Jota weiterbringen.

    Der Vorstand pennt imho seit Jahren (Liste der Verfehlungen bitte hier einfügen). Oder warum haben wir keinen Diego, Martins oder Eduardo geholt?

    Anstatt Spieler, die es nachweisslich einfach nicht besser können zu verkaufen und besser Qualität nachzuschießen, tragen wir uns aufgrund unseres Image als Weltklasseclub mit kuscheligem Dorfvereinsherzen, diese Leute Jahr für Jahr mit uns herum.

  17. Ach ja: Was ich im März 2006 nach der Klatsche gegen den AC Mailand geschrieben habe und beim Untergang in Barcelona nochmal wiederholt habe, bringe ich gerne nochmal.

    Die durchwachsenen Leistungen gegen die zweite Wahl der europäischen Klubs führen letzten Endes zu einer großen Frage: Was will man mit dem FC Bayern erreichen? Reicht es den Verantwortlichen, der nationalen Konkurrenz in der Regel zu enteilen, in 4 von 6 Jahren deutscher Meister zu werden und international auf schlechte Tage der Konkurrenz zu hoffen oder will man im nächsten Jahr in der Champions League und dann auch auf Dauer im Konzert der Großen mitmischen?

    Gibt man sich mit ersterem zufrieden, reicht es den aktuellen Kader zusammenzuhalten und etwas an den Schwachstellen des Kaders (Sturm, Rechtes Mittelfeld) zu feilen. Schielt man aber nach größerem Ruhm und Ansehen, muss jede Position und jeder Spieler im Kader schonungslos taxiert, mit verfüg- und bezahlbarer Qualität auf dem Transfermarkt verglichen und bei Durchführbarkeit auch ausgetauscht werden. Insofern ist sogar ein größerer Umbruch als letztes Jahr möglich.

    Auch sehr lesenswert der Artikel von Stefan (Weitsicht Südtribüne) nach der Barcelona-Schlappe des FC Bayern:

    Damit aber treten Fragen nach dem Sportlichen in den Hintergrund. Fragen nach dem Fußball, den Bayern München spielen will, und nein, schön und erfolgreich ist darauf keine Antwort. Denn schön und erfolgreich wollen alle spielen, selbst Cottbus, wenn es die Wahl hätte.

    Das aber sind die Fragen, die heute über den Erfolg entscheiden. In Barcelona, aber auch in Wolfsburg, Hoffenheim, London oder Liverpool.
    [….]
    Von den Verantwortlichen des FC Bayern weiß niemand, wie man so etwas macht: einem Starensemble eine Fußballphilosophie einimpfen, geschweige denn einen Verein so zu führen, dass er eine Vorstellung vom Fußball lebt, die auch jenseits des Erfolges Freude bereitet.

    Eine Antwort hat der Verein bisher nicht gefunden und solange er sie nicht findet, ist es nur eine Frage der Zeit bis zum nächsten schwarzen Tag. Egal wie der Trainer, egal wie die Spieler heißen.

  18. Ach ja: Was ich im März 2006 nach der Klatsche gegen den AC Mailand geschrieben habe und beim Untergang in Barcelona nochmal wiederholt habe, bringe ich gerne nochmal.

    Die durchwachsenen Leistungen gegen die zweite Wahl der europäischen Klubs führen letzten Endes zu einer großen Frage: Was will man mit dem FC Bayern erreichen? Reicht es den Verantwortlichen, der nationalen Konkurrenz in der Regel zu enteilen, in 4 von 6 Jahren deutscher Meister zu werden und international auf schlechte Tage der Konkurrenz zu hoffen oder will man im nächsten Jahr in der Champions League und dann auch auf Dauer im Konzert der Großen mitmischen?

    Gibt man sich mit ersterem zufrieden, reicht es den aktuellen Kader zusammenzuhalten und etwas an den Schwachstellen des Kaders (Sturm, Rechtes Mittelfeld) zu feilen. Schielt man aber nach größerem Ruhm und Ansehen, muss jede Position und jeder Spieler im Kader schonungslos taxiert, mit verfüg- und bezahlbarer Qualität auf dem Transfermarkt verglichen und bei Durchführbarkeit auch ausgetauscht werden. Insofern ist sogar ein größerer Umbruch als letztes Jahr möglich.

    Auch sehr lesenswert der Artikel von Stefan (Weitsicht Südtribüne) nach der Barcelona-Schlappe des FC Bayern:

    Damit aber treten Fragen nach dem Sportlichen in den Hintergrund. Fragen nach dem Fußball, den Bayern München spielen will, und nein, schön und erfolgreich ist darauf keine Antwort. Denn schön und erfolgreich wollen alle spielen, selbst Cottbus, wenn es die Wahl hätte.

    Das aber sind die Fragen, die heute über den Erfolg entscheiden. In Barcelona, aber auch in Wolfsburg, Hoffenheim, London oder Liverpool.
    [….]
    Von den Verantwortlichen des FC Bayern weiß niemand, wie man so etwas macht: einem Starensemble eine Fußballphilosophie einimpfen, geschweige denn einen Verein so zu führen, dass er eine Vorstellung vom Fußball lebt, die auch jenseits des Erfolges Freude bereitet.

    Eine Antwort hat der Verein bisher nicht gefunden und solange er sie nicht findet, ist es nur eine Frage der Zeit bis zum nächsten schwarzen Tag. Egal wie der Trainer, egal wie die Spieler heißen.

  19. Pingback: Patsch Bella – Operationalisierungsprotokolistin » in der ich mich wieder völlig unnötig aufrege:

  20. Schön dass du selbst die alten Artikel wieder rausgekramt hast: Ich wollte gerade fragen, wie es sich anfühlt seit Jahren gegen die Wand zu brüllen.

    Vorschlag zur Güte: Wir legen alle zusammen und kaufem dem FCB einen Rechtsverteidiger, einfach damit zumindest die Baustelle nach drei Jahren endlich mal abgedeckt wird.

  21. Schön dass du selbst die alten Artikel wieder rausgekramt hast: Ich wollte gerade fragen, wie es sich anfühlt seit Jahren gegen die Wand zu brüllen.

    Vorschlag zur Güte: Wir legen alle zusammen und kaufem dem FCB einen Rechtsverteidiger, einfach damit zumindest die Baustelle nach drei Jahren endlich mal abgedeckt wird.

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