Vor-Spiel: 17. Spieltag: Hertha BSC – FC Bayern München

Am letzten Spieltag der Hinrunde tritt Bayern auswärts gegen die Hertha an, aber anders als sonst fährt der Rekordmeister nicht voller Selbstbewusstsein in Richtung Hauptstadt, sondern mit einem mulmigen Gefühl im Magen.

Denn genau zur Vorweihnachtszeit herrscht frostige Stimmung im und um den FC Bayern. Die Suspendierung von Kapitän Oliver Kahn für seine öffentliche Kritik an Toni und Ribéry ist der vorläufige Höhepunkt, unter eine seit Wochen laufende Seifenoper. Die öffentliche Hitzfeld-Kritik von Rummenigge, der Fan Knatsch auf der Jahreshauptversammlung und dazu das Wechseltheater der letzten Wochen – ja, der Rekordmeister hat wirklich schon ruhigere Tage erlebt.

Dabei ist man tatsächlich Tabellenführer, auch wenn es sich momentan so anfühlt, als würde der FC Bayern kurz vor den Abstiegsrängen stehen. Für Hertha ist es eines dieser Spiele, bei denen Sie nur gewinnen können. Die letzten 3 Spiele verloren und auf Platz 11 jenseits von Gut und Böse rangierend, ist Trainer Lucien Favre gewillt, mit seinem Team einen versöhnlichen Saisonabschluss zu feiern, sprich nicht zu verlieren.

Sein gegenüber Ottmar Hitzfeld benötigt dagegen unbedingt einen Sieg, um die lebhaft geführten Diskussionen um seinen Verbleib beim FC Bayern abflauen zu lassen. Geht das heute in Berlin schief, gehts richtig richtig rund in München und das die ganze Winterpause lang.

16. Spieltag: FC Bayern München – MSV Duisburg 0:0

Fangen wir doch gleich mit dem Schlimmsten an: Neun von 18 möglichen Zählern aus den letzten sechs Spielen sind zu wenig. Gegen den Tabellenvorletzen MSV Duisburg, reichte es am Samstag in der Allianz Arena nur zu einem 0:0 – oder anders ausgedrückt zu einer Blamage.

Aber nichts davon ist eine echte Überraschung, denn das starre 4-4-2-Korsett mit zwei zentralen Mittelfeldspielern und Ribéry als einzigem Ideengeber und Dribbler in Personalunion erzeugt zu wenig Druck gegen Mannschaften die mit einer 10-Mann Abwehr gegen die Bayern antreten. Eigentlich sollten ja die Aussenposition bis zur Grundlinie durchkommen, um dann Klose oder Toni zu bedienen. Das klappt allerdings nur, wenn schnell und direkt gespielt wird und dazu ist nunmal viel Bewegung und damit Laufarbeit vonnöten. Davon war wieder einmal nichts zu sehen. Willkommen in dem schlechten Film der letzten Saison!

Inzwischen haben Mannschaften mit …naja, nennen wir es einmal äußerst beschränkten spielerischen Mitteln, herausgefunden das es genügt Franck Ribéry an die Kette zu legen, ihm so gut wie möglich die Räume zu versperren, kompakt zu stehen und kompromisslos in die Zweikämpfe zu gehen, um die bayrische Offensive ins Stocken zu bringen und mit etwas Glück ein 0:0 zu erringen. Für Mannschaften mit der Kragenweite von Duisburg sicherlich ein großartiges Ergebnis in Anbetracht der bescheidenen Möglichkeiten, verglichen mit dem Rekordmeister.

Die Formkurve des FC Bayern München zeigt eindeutig nach unten. Einsatz und Laufbereitschaft schwinden seit einigen Wochen in alarmierender Art und Weise und die Offensive ist zu harmlos und lahmt seit dem 3:0 gegen den 1. FC Nürnberg. Und neben der Aggressivität und Souveränität entwickelt sich die spielerische Klasse degenerativ zur Anzahl der Spieltage. Es fehlt eindeutig die Leidenschaft und der Wille zum Sieg!

Inzwischen stapeln sich die Fragen in meinem Hinterkopf und zwar turmhoch! Fragen wie: Wird Luca Toni jemals seine Ballannahme verbessern können? Wird er jemals eine Ball kontrollieren können, der über Kniehöhe angeflogen kommt? Überfordert die Abseitsregel sein hübsches Köpfchen? Was macht er eigentlich dauernd auf den Flügeln, da er offensichtlich weder Flanken noch dribbeln kann?

Was würde ein Rückholaktion von Roy Makaay kosten? Huntelaar und Alves gleich mit dazu? (In Geld und in Respektpunkten?)

Warum haben ausgerechnet Demichelis und Van Buyten die besten Torchancen im Spiel, wenn wir Leute wie Ribéry, Klose, Ze Roberto und Luca Toni haben? Warum sitzt ein Fummler wie Schlaudraff auf der Bank, während ein Holzfuss wie van Bommel (sorry Mark!) zusammen mit Zé Roberto und der Abwehrreihe bestehend aus 4 Mann (von denen die Aussenverteidiger auch keinen Druck nach vorne machen) gegen einen Idrissou (!) dicht machen muß?

Wieso versucht es Hitzfeld nicht über die Mitte und stellt einen offensiven Mittelfeldspieler hinter die Spitzen (Toni Kroos wird nicht vom draussenlassen besser!), wenn es wie erwartet gegen eine Truppe von Zementmischern geht und/oder die Außenposition dicht bzw. (wie so oft in letzter Zeit) einfach schlecht spielen wie Schweinsteiger (Stagnation als Karriereknick?), Altintop (hat er wirklich schon sein ganzes Pulver verschossen?), Sosa (Was kann der eigentlich überhaupt?)

Und warum wird eigentlich so viel über eine mögliche Trennung von Hitzfeld geredet, wenn angeblich überhaupt nichts daran ist?

Vor-Spiel: 16. Spieltag: FC Bayern München – MSV Duisburg

Himmel, ist es denn wirklich schon wieder Dezember? Kinners, wie die Zeit vergeht…

Damit ist ja dann auch die Vorrunde vorbei, fast. Vor der Weihnachtsruhe und der Winterpause stehen noch die Spiele gegen Duisburg, Berlin und Thessaloniki aus. Alles andere als drei Siege wäre zuwenig für den deutschen Rekordmeister.

Diesmal gab es keine englische Woche für die Bayern (da spielfrei im Uefa-Cup), daher wurde die Vorbereitung auf das Duisburg-Spiel höchstens durch Transfers und Transfergerüchte rund um die Münchener gestört. Weiterhin wurde Hamit Altintop am Meniskus operiert und fällt damit bis zur Rückrunde aus. Damit hat Hitzfeld wieder eine Option weniger im Mittelfeld und da Schweinsteiger wieder einmap Probleme mit seinem Knie hat, dürfte hoffentlich endlich mal wieder der 10-Millionen-Mann José Ernesto Sosa eine Chance erhalten seine Ablöse zu rechtfertigen.

Duisburg sieht nach den knappen 1:0 Sieg gegen Nürnberg wieder etwas Land im Abstiegskampf, allerdings ist der Einsatz von Mittelstürmer Ishiaku fraglich, dafür steht aber „das“ Ailton bereit. Trotzdem sollten die Duisburger keine ernsthafte Gefahr darstellen. Ich rechne mit keinen Überraschungen.

12. Spieltag: FC Bayern München – Eintracht Frankfurt 0:0

Es war eines dieser Spiele zum Schreien! Wer bisher noch niemals Einbahnstrassenfussball gesehen hatte, sah ihn heute. 90 Minuten lang wurde das Tor der Eintracht berannt und egal wer auch den Ball in Richtung der hessischen Bude beförderte – Oka Nikolov war schon längst da.

Mehr als 30 Torschüsse, über 35 Flanken und fast 20 Eckbälle – die Überlegenheit die sich in den Zahlen hier wiederspiegelt war riesig, trotzdem täuschen die Zahlen, denn viele Angriffe wurden unpräzise abgeschlossen, insbesondere die vielen Flanken in den Strafraum waren ungenau geschlagen. Die Frankfurter Innenverteidigung stand auch ohne Kyrgiakos gut und köpfte nahezu jeden Ball wieder aus der Gefahrenzone. Das war aber auch alles was Frankfurt in diesem Spiel tat. Ansonsten war keine einzige Offensivaktion im ganzen Spiel auszumachen… Wir muss man sich da als Trainer, Spieler – ja und auch als Fan – vorkommen, wenn die Mannschaft die Teilnahme am Spiel auf die wesentlichen Fähigkeiten einer Betonwand reduziert? Un-fass-lich!

Die Bayern haben es wieder einmal nicht verstanden gegen eine sehr defensiv eingestellt Mannschaft zum Torerfolg zu kommen, dafür war die vielgerühmte Offensive der Bayern viel zu einfallslos in der Wahl ihrer Mittel (Flanken!) und viel zu inkonsequent im Abschluss. Das einzige was mich tröstet ist – und das ist der Unterschied zu der letzten Saison – das sie es bis zum Ende immer wieder versucht haben.

Schweinsteiger hat wieder einmal gar nichts gezeigt, genau wie Lahm, allerdings gilt bei letzterem noch die Schonfrist aufgrund seiner gerade überstandenen Verletzung. Aber was ist denn bitte mit Herr Schweinsteiger los? Nach brauchbarem Saisonbeginn so einzuknicken und dermaßen aus der Spur zu laufen ist bedenklich. Hoffen wir mal, das er sich nach der Winterpause fängt – ansonsten gibt – so leid mir das auch für dir Nr. 31 tun würde – es bestimmt andere Mittelfeldspieler auf dem Markt die uns weiterhelfen können.

Vorschau: 12. Spieltag: FC Bayern München – Eintracht Frankfurt

Schlag auf Schlag geht es für die Bundesligavereine: Sonntag noch in Dortmund, vorgestern gegen Gladbach zuhause im DFB-Pokal und morgen schon wieder zuhause gegen die Eintracht aus Frankfurt. Ich kenne zwar niemanden in meinem Bekanntenkreis der sich je über zuviel Fussballspiele beschwert hat, aber bei einem so dicht gedrängten Terminkalender nach der Länderspielpause war es für mich kein Wunder, dass eine Partie unweigerlich mit meiner Arbeit, meiner Beziehung und sonstigen gesellschaftlichen Ereignissen zum Opfer fiel.

Getroffen hat es dann das Pokalspiel gegen Gladbach, von dem ich dann nur die Tore, viele Spielberichte und die Zusammenfassung von fcb.tv sehen konnte.

Wie zu sehen waren, reichte auch in diesem Klassiker eine zufriedenstellende Leistung von müden Bayern-Spielern. Gladbach spielte gut mit und hatte einige gute Chancen, die aber grösstenteils von Rensing zunichte gemacht wurden. Klasse Job von dem Jungen!

Matchwinner Nr. 2 war natürlich Grande Luca Toni! Wie abgezockt und locker er die Tore gemacht hat sucht seinesgleichen. Selten habe ich einen Stürmer mit so einem guten Torriecher gesehen. Seine beiden Buden haben der Borussia den Schwung genommen und auch wenn Ndjeng mit einem 30-Meter Kracher noch einmal für seine Mannschaft auf 2:1 verkürzte, hatte niemand wirklich geglaubt das es für die Bayern noch einmal eng werden würde.

Podolski zeigte seine beste Leistung in dieser Saison und auch wenn ihm selbst kein Treffer am Mittwoch gelungen ist, so hat er viel zur Belebung des münchener Offensivspiels beigetragen. Hoffentlich kann er in Zukunft darauf aufbauen.

Wahrscheinlich dürfte er, auch mit dem Pokalspiel in den Knochen um einiges frischer sein als Klose und Toni. Vielleicht lässt Hitzfeld gegen Frankfurt wieder einen der beiden draußen und Podolski kriegt erneut eine Chance sich zu empfehlen. Zumindest sollte der Trainer darüber nachdenken, denn am Donnerstag steht mit den Bolton Wanderers ein meist kompakt stehender, unbequemer Gegner in der Allianz Arena, gegen den ein fittes Sturmduo Klose/Toni sehr nützlich sein würde um die dichten Abwehrriegel der Engländer zu knacken.

Aber davor heisst es noch gegen Frankfurt zu bestehen. Das sollte mit der Rückkehr von Ribéry und Oliver Kahn im Tor zumindest auf dem Papier her einfacher werden. Dagegen müssen die Gäste auf den Einsatz ihrer Stammkräfte Mahdavikia, Vasoski und Kyrgiakos verzichten.

In Anbetracht der vielen Spielen in den nächsten Tagen kann es für die Hitzfeld-Elf nur eine Marschrichtung geben: Früh die Buden machen und dann die Partie ohne viel Kräfteverschleiß nach Hause fahren. Mal schau´n ob das hinhaut.

11. Spieltag: Borussia Dortmund – FC Bayern München 0:0

Das war anstrengend! Und zwar nicht nur für die Spieler auf dem Platz sondern auch für Zuschauer wie mich!
Samstag das Spiel in Bochum, Donnerstag die Qual auf dem Acker in Belgrad und Sonntag dann nach Dortmund. Ich hatte schon beim Fussball-schauen einige Konditionsprobleme. Wie mag es da erst den Bayern-Spielern ergangen sein?

Nicht sehr gut wie gegen Dortmund zu sehen war, denn Bayern tat nur das allernötigste um irgendwie eine Niederlage zu vermeiden. Schalke und Bremen hatten sich schon gegenseitig mit einem Unentschieden die Punkte weggenommen, so das von vornherein klar war, dass wir mit einem Unentschieden gegen Dortmund gut leben können.

Das es letztlich tatsächlich zur Punkteteilung kam, lag an Glück (für uns das Valdez alles mit dem Fussball kann außer Tore schiessen) und Pech (2 Lattentreffer hintereinander!) gleichmaßen. Und natürlich daran, daß der FC Bayern einen José Ernesto Sosa in seinen Reihen hatte, der zwar körperlich anwesend, aber im Grunde doch irgendwie nie so richtig auf dem Platz war. Warum sind wir eigentlich nicht gleich zum zehnt angetreten? Der Junge sollte mal aus dem Arsch kommen und zwar gewaltig – aber das gilt ja für einige andere seiner Mannschaftskameraden auch.

Vorschau: 11. Spieltag: Borussia Dortmund – FC Bayern München

Das Spiel Dortmund gegen Bayern am Sonntag ist immer ein Knaller – egal ob Dortmund im Niemandsland und Bayern an der Spitze der Tabelle steht oder umgekehrt, wobei letzteres momentan sehr weit von der Realität entfernt scheint.

Das Westfalenstadion (scheiß auf komische Stadionnamen) war noch nie ein gutes Pflaster für Hitzfeld und seine Mannen und das letzte Spiel dort ging mit 3:2 an die Borussen. Das dieses Mal auch alle drei Punkte zuhause bleiben sollen, hoffen nicht nur die Dortmunder Fans, sondern auch Thomas Doll, der mit seiner Mannschaft sich akribisch auf das Sonntags-Spiel vorbereitet hat. «Wir sind heiß darauf, dieses Spiel zu gewinnen. Unsere Fans wollen einen Fight sehen. Für die Bayern darf es keine lockere Trainingseinheit sein», sagte der BVB-Trainer.

Bei seinem Vorhaben könnte ihm das Verletzungspech der Bayern hilfreich sein: Ribéry laboriert immer noch an seiner Muskerlverhärtung und sein Einsatz gegen die Westfalen scheint unwahrscheinlich. Genauso auf der Kippe stehen die wieder genesenen Luca Toni und Martin Demichelis. Dazu kommen die Strapazen durch das UEFA-Cup Spiel in Belgrad, welches die Bayern jede Menge Kraft gekostet hat. Es wäre also nicht wirklich überraschend wenn Bayern mit Podolski, Ottl, Schlaudraff und Sosa beginnen würde um die müden Eurofighter von Belgrad zumindest für ein Halbzeit lang zu entlasten.

10. Spieltag: VfL Bochum – FC Bayern München 1:2 (1:1)

Nach zwei Wochen Pause ging es beim VfL Bochum nicht nur um drei weitere Punkte im Kampf um die deutsche Meisterschaft, sondern um einen guten Auftakt für die nächsten stressigen Wochen für den FC Bayern München. Denn „dank“ Uefa-Cup und DFB-Pokal ist der Rekordmeister in drei Wochen gleich sechs Mal im Einsatz.

Dabei war der Einstieg am 10. Spieltag kein einfacher: Bochum präsentierte sich wie erwartet sehr kampfstark und defensiv gut eingestellt und ging sogar durch Grote in der 11. Spielminute in Führung, bedingt durch einen kollektiven Sekundenschlaf der bayerischen Abwehr.

Den Rückstand steckte der Spitzenreiter aber gut weg und übernahm das Kommando im Mittelfeld und kam durch Ribery, Altintop, Toni und Klose zu guten Tormöglichkeiten, die allerdings allesamt nicht genutzt wurden. Erst 10 Minuten vor der Halbzeit behielt Klose den Überblick im gegnerischen Strafraum und spielte flach auf den anrauschenden Ribery, der den Ball mit der Hacke ins Tor beförderte. Danach passierte bis zum Halbzeitpfiff nichts Nennenswertes.

In der 2. Halbzeit bleiben die Bayern weiterhin spielbestimmend, konnten sich aber mit ihrer spielerischen Überlegenheit keine klaren Tormöglichkeiten mehr herausarbeiten. Immer wieder rannten sich die Bayern in der Bochumer Abwehr fest. Erst die Einwechslung von Schweinsteiger und Podolski brachte wieder etwas mehr Druck auf das Bochumer Tor. Den Siegtreffer bereitete ein wieder einmal überragender Franck Ribery mit einem energischen Vorstoß über die rechte Seite vor. Seinen Ball in die Mitte verwertete der eingewechselte Schweinsteiger mit einem Schuss aus 11Metern.

Danach konnten die Bochumer nicht mehr zulegen und Bayern schaukelte das Spiel souverän über die Zeit. Unschöne Szene am Rande waren die vielen Bierbecher kurz vor Spielablauf, glücklicherweise wurde aber niemand getroffen.

Das Spiel selbst fällt diesmal die Kategorie Arbeitssieg. Bochum hat sich nach Kräften gewehrt, bekam aber den Ball bis auf das 1:0 nie gefährlich vor das Tor von Michael Rensing.

Allerdings hätte die Bochumer Führung aber eigentlich auch nie fallen dürfen: Wie zuerst Lell, dann Lucio und dann noch van Bommel und Altintop den jungen Grote zu seinem tollen Tor begleiteten, war für mich kaum zu begreifen. Hoffentlich wird diese Unsortiertheit und Passivität nur eine Ausnahme bleiben.

Der Sturm in Form von Luca Toni wirkte etwas ausgelaugt und Klose war auch nicht wirklich präsent, auch wenn er den Ausgleich vorbereitete – Sie spielten unter ihren Möglichkeiten allerdings kam auch aus dem Mittelfeld, vor allem in Form von Ze Roberto und Altintop wenig brauchbare Bälle nach vorne. Trotzdem hat man den Gegner phasenweise dominiert, allerdings die Chancen nicht eiskalt genutzt. Klar, schönen Fußball will jeder sehen und am Ende hat es wieder gereicht, aber an einem schlechten Tag kann das gegen einen halbwegs disziplinierten Gegner auch in die Hose gehen.

Alle Tore bei DailyMotion:

Jetzt nachdem der KSC am Sonntag nur 0:0 gegen Bielefeld gespielt hat, beträgt der Vorsprung auf den neuen Tabellenzweiten Werder Bremen sechs Punkte. Den Vorsprung lässt einen noch einen Tick gelassener in die kommenden anstrengenden Wochen gehen.
Am Donnerstag geht es gegen Roter Stern Belgrad, am Sonntag dann nach Dortmund. Mittwoch Abend ist dann endlich wieder ein Heimspiel gegen Gladbach.

Vorschau: 10. Spieltag: Vfl Bochum – FC Bayern München

Nur damit ich es mal wieder gesagt habe: Länderspielpause ist scheiße. Nachdem das Elend endlich vorbei ist, geht’s also heute gegen den Vfl Bochum.

Vor solchen Spielen bin ich immer hin und her gerissen zwischen Überheblichkeit („Die hauen wir weg!“) und zahlreichen Bedenken („Die haben ja auch 11 Mann auf dem Platz“), dabei hat der FC Bayern in Bochum eine sehr positive Statistik mit 17 Siegen und 7 Unentschieden bei 7 Niederlagen.

Aber alleine mit diesen Zahlen lässt sich Bochum bestimmt nicht besiegen, da müssen schon schwerere Kaliber ala Luca Toni und Miroslav Klose aufgefahren werden. Letzterer hat seine Knieverletzung endlich überwunden und konnte letzte Woche mit der Rumpfmannschaft, die Hitzfeld in der Länderspielwoche zur Verfügung stand und wird von Beginn an in der Startformation stehen.

Um gegen die Offensivqualitäten des Rekordmeisters zu bestehen wird Bochum seine gesamte Kampfkraft in die Waagschale werfen müssen, denn mit bisher nur zwei Siegen hat Bochum Kontakt zur Abstiegszone und benötigt wirklich jeden Punkt um wieder nach oben zu kommen.

Bei Bayern sind Van Buyten und Demichelis fraglich, da beide angeschlagen von ihren Länderspielreisen zurückkamen. Vielleicht darf ja dann endlich mal wieder Valerian Ismael ran, der genau wie Jose Ernesto Sosa wieder zur Verfügung steht, allerdings fehlt beiden natürlich die Spielpraxis, so das Demichelis wohl oder übel durchhalten muss.

9. Spieltag: FC Bayern München – 1. FC Nürnberg 3:0 (2:0)

Nach dem schwer erarbeiteten Sieg in Lissabon gelang dem FC Bayern gegen den 1. FC Nürnberg der 6. Sieg in Folge. Es war wieder eines der Spiele, die einem als Bayern-Fan fast – aber nur fast – vor Freude das Herz aufgehen lassen.

Von Beginn an spielte Bayern nach vorne. Nürnberg stand ähnlich tief in der eigenen Hälfte wie Lissabon und suchte sein Heil u.a. in der Manndeckung. Zu Kontern kamen die Gäste so gut wie nie, da sie im Aufbauspiel schwächen zeigten und für den hervorragend aufgelegten Abräumer Ze Roberto, sowie dem fehlerlos agierenden Demichelis keine Probleme bereiteten.

Luca „1:0“ Toni

Nach vorne ging es dank eines wieder hervorragend aufgelegten Franck Ribéry stellenweise echt die Post ab. Der Franzose verkörperte mit seinen unzähligen High-Speed-Dribblings und Sprints die spielerische Überlegenheit gegenüber den Franken, aus dieser resultierten zahlreiche Möglichkeiten für den Rekordmeister in den ersten 30 Minuten, die aber u.a. von Schweinsteiger und Demichelis nicht verwertet wurden. Dennoch die Führung war also nur noch eine Frage der Geduld und wie so oft in dieser Saison besorgte Luca Toni, nach einem Freistoss von Altintop den Blazek nur schwach abklatschen konnte, das verdiente 1:0.

Danach spielte sich die Mannschaft bis zur Halbzeit in einen Rausch. Ze Roberto war nach einem tollen Zuspiel von Schweinsteiger auf und davon und schob 5 Minuten vor der Pause zum 2:0 ein. Altintop hatte gleich im Anschluss das 3:0 auf dem Fuß, allerdings reagierte Blazek gut auf den Fernschuss des türkischen Nationalspielers.

Bayern weiter auf dem Gaspedal

In der zweiten Halbzeit blieben die Bayern auf dem Gaspedal und drängten mit Nachdruck auf das alles entscheidende dritte Tor, welches aber aufgrund der schlampigen Chancenverwertung von Ribery, Schweinsteiger und Jansen vorerst nicht viel.

Erst als sich die Bayern eine Verschnaufpause gönnten, konnten sich die Nürnberger aus der Umklammerung befreien und durften somit noch in Form von Kennedy am Anschlusstreffer schnuppern, der allerdings völlig freistehend den Kopfball aus fünf Metern neben das Tor – wer weiß wie die Schlussviertelstunde dann verlaufen wäre. So allerdings, nahm der FC Bayern wieder das Heft in die Hand. Ribérys Sololauf blieb der krönende Abschluss durch einen Torerfolg noch verwehrt, so dass es Toni vorbehalten blieb nach einer Ecke von Ze Roberto zum 3:0 einzuköpfen.

Rensings tolle Reaktion beim Superschuss von Reinhardt kurz vor Ende bewahrte ihm seine weisse Weste.

Generell ist der Mannschaft ein großes Lob auszusprechen. Die Überzeugung, mit der sie von Anfang an das gegnerische Tor bestürmt hat, in der Gewissheit dass das Tor irgendwann schon fallen würde, war deutlich erkennbar. Außerdem hat es mir viel Freude bereitet, wie abzockt das Dreieck von Lucio, Demichelis und Zé Roberto zusammenspielt, als ob Sie ihr ganzes Fußballerleben nichts anderes getan hätten.

Grosses Lob, aber trotzdem kleine Härchen in der Suppe

Trotzdem wenn man danach sucht, gab´s noch einige kleine „Härchen“ in der vorzüglichen Sonntags-Suppe zu finden: Podolski war nach seiner Einwechslung so gut wie nicht wahrzunehmen, Schweinsteiger stand weite Teile – bis auf die Vorlage zum 2:0 – der ersten Hälfte irgendwie neben sich und Ribéry könnte seine Sprints einen Tick besser dosieren um mit seinen Kräften hauszuhalten.

Aber das ist Granteln, auf Zugspitzen-Niveau. Denn Fakt ist, das der FC Bayern nach etwas über einem Viertel der neuen Saison mit 5 Punkten Vorsprung auf den KSC und mit 25 – zum Teil herrlich herausgespielten – Toren in der Liga, so erfolgreich wie früher, aber so schön wie nie die Bundesligatabelle anführt. Da kann einem wahrlich schon das Herz aufgehen…