18. Spieltag: Hansa Rostock – FC Bayern München 1:2 (0:2)

Was zu Beginn und zur Mitte der Vorrunde oft gesagt wurde, hatte sich am Freitag Abend in der zweiten Halbzeit gegen Hansa Rostock auf dem Spielfeld manifestiert: Der FC Bayern München kann sich in dieser Saison wirklich nur selbst schlagen. Die Art und Weise, in der München ein bereits sicher geglaubtes Spiel gegen einen Abstiegskandidaten aus der Hand gab, war fürchterlich.

Dabei schien es nach dem 2:0 durch Toni kurz vor der Pause so zu laufen wie erhofft. Die zweite Halbzeit quasi als nettes Trainingsspielchen, denn Rostock hatte in den ersten 45 Minuten wahrlich überhaupt nichts gezeigt. Daher viel auch der Anschlusstreffer durch Kern aus dem Nichts, verursacht durch einen kollektiven Tiefschlaf der Bayern-Abwehr. Sagnol und Zé Roberto sahen dabei besonders miserabel aus.

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Was danach auf dem Plat ablief, muss mir irgendjemand mal erklären, denn Bayern stand danach phasenweise das Wasser bis zum Hals. Rostock kam mit aller Macht und drückte mit aller Gewalt auf den Ausgleich. Nach der ersten Hälfte eigentlich nicht zu fassen, wie schlecht München aussah. Beinahe jeder Ball über die Aussen sorgte für Gefahr in der bayrischen Hälfte. Entlastungsangriffe gab es dagegen so gut wie gar keine. Mit der Auswechslung von Ribéry zu Beginn von Halbzeit zwei, war jegliche Gefahr aus dem Bayern-Mittelfeld entschwunden. Altintop, der für den Franzosen gekommen war, beühte sich ständig auf den Aussen, konnte aber keine entscheidenden Impulse geben. Sosa dagegen, der von Beginn an auflaufen durfte, zeigte dagegen mit seinen Dribblings gute Ansätze, allerdings lies er zu oft die Übersicht vermissen und verlor zu viele Bälle.

Dass am Ende Bayern die drei Punkte mitnahm, war mehr als glücklich. Zu überheblich und zu sorglos agierte der Favorit in der zweiten Halbzeit und schwankte auf dem Platz genauso ängstlich umher, wie ein Boxer im Ring, der schicksalsergeben auf den eigenen Niederschlag wartet.

Nach diesem Streifschuss für den angeblich kommenden Meister, sollte sich der Verein gehörig an der eigenen Nase packen – von wegen „tolles Trainingslager“ und sonstigen Gefasel im Vorfeld der Rückrunde. Jegliche Anzeichen von Schwäche die der haushohe Favorit gegen -sorry- Underdogs wie Rostock zeigen wird, wird Hitzfelds weitere Tätigkeit bis zum Saisonende erschweren. Inzwischen wissen wir ja alle, wie die Medien auf Neuigkeiten aus München reagieren. Nicht zu vergessen, dass es nächste Woche gegen Werder Bremen geht. Mit einer Leistung, wie in der zweiten Halbzeit gegen Rostock brauchen wir erst gar nicht gegen die Hanseaten antreten.

1. Spieltag: FC Bayern München – Hansa Rostock 3:0 (1:0)

Aufstellung 1. Spieltag FC Bayern München - Hansa Rostock

Man könnte das Spiel gegen Rostock in einem altbekannten Satz zusammenfassen: „Geld schiesst eben doch Tore“, allerdings würde das nicht ganz der Leistung des FC Bayern gestern gegen Hansa Rostock genügen.

Souverän und unaufgeregt erspielte der Rekordmeister gegen hoffnungslos überforderte Hansestädter einen Drei-Tore Sieg heraus, bei dem die beiden neuen Angreifer Miroslav Klose (2x) und Luca Toni die Treffer machten. Die ersten 30 Minuten waren schön anzuschauender Angriffsfussball, den man so in seiner Form wohl schon lange nicht mehr erlebt hat. Ribéry ist jetzt schon das Herzstück einer messerscharfen Offensive, die sich jetzt schon gegenseitig prima ergänzt.

Generell: Ein dickes Lob an die ganze Mannschaft: Schon in Spiel 1 der neuen Saison sind bestimmt mehr km zurückgelegt worden, als in den 34 letzten Spieltagen zusammen. Und Hut ab vor Hitzfeld! Sein Schachzug Toni doch von Anfang an zu bringen war genial und gegen tief stehende Rostocker wohl auch nötig, denn mit der Hilfe des italieners kamen Kloses Fähigkeiten noch besser zur Geltung.

Nächste Woche geht es gegen den SV Werder Bremen, was einen ersten „echten“ Härtetest für die neue Bayern-Truppe bedeutet, während Werder nach dem dünnen 2:2 gegen Bochum sicherlich heiss darauf sein wird, gegen den Erzfeind aus dem Süden einen Big-Point zu landen. Bayern dagegen wird auch im hohen Norden die neuen Muskeln spielen lassen wollen… ich erwartet einen wirklich heissen Tanz nächsten Samstag.

Ach ja: Und wenn wir in der Art weiterspielen, muss ich mir einen neuen Untertitel für Fehlpass.com ausdenken ;-)

Vorschau: 1. Spieltag FC Bayern – Hansa Rostock

Gleich mal vorneweg: Wir werden Meister! Warum? Weil wir es einfach werden müssen! Punkt!

Auf dem Papier eine ganz klare Sache: Einerseits der grosse FC Bayern München, mit Transferausgaben von ca. 70 Millionen und einer generalüberholten Truppe, andererseits die altehrwürdige Hansa-Kogge, gerade aufgestiegen und doch schon mit leichter Schlagseite. Keine Verstärkungen im neuen Kader, wegen Knatsch in der Führungsetage. Ob das der Mannschaft den Rest geben wird? Man darf gespannt sein, wie der alte Beinlich ein Jahr Bundesliga verkraften wird.

Aber selbst mit einem Weltklasse-Beinlich wird es dieses Jahr schwer für Rostock. Klarer Abstiegskandidat Nr.1 in diesem Jahr. Aber gerade solche Spiele sind knüppelhart: Ein Gegner der sich partout weigert mitzuspielen und 90 Minuten lang Beton anmischt um dann durch eine Standardsituation vielleicht doch noch zu Tor zu kommen.

Bayern wird ohne Luca Toni und nur mit Klose als einzig nomineller Sturmspitze in der im Ligapokal verwendeten 4-2-3-1 Formation auflaufen in der Ribéry den Takt angibt. Hansa ebenfalls mit Verletzungssorgen.

Bis sich die Bayern-Elf blind versteht wird es noch einige Spieltage dauern, aber auch ohne auf vollen Touren zu laufen müsste es zu einem ungefährdeten Heimsieg reichen. Und falls es das nicht tun sollte, haben wir schon die Blamage – aber die droht uns nach diesen Transfers ja 34. Spieltage lang.