Tonnenweise Sand Steine im Getriebe

20. Spieltag 2006/2007:
1. FC Nürnberg – FC Bayern München 3:0 (1:0)

Himmel war das schlecht. Da erwartet man nach dem peinlichen 0:0 gegen Bochum eine Trotzreaktion und was bekommt man angeboten? Eine verdiente 3:0 Niederlage gegen Nürnberg.

Die 90 Minuten wurden zu einem Offenbarungseid der Mannschaft. Gegen diese abgezockten Nürnberger war in dieser miserablen Form überhaupt nichts zu holen. Kein Mannschaftsteil hat es auch nur annähernd geschafft Normalform zu erreichen.

Kann mir eigentlich jemand mal erklären, was mit unseren Weltklasse-Außenverteidigern Sagnol und Lahm los ist? Beide sind nicht mal mehr ein Schatten ihrer selbst und wirken –auch gedanklich- sehr langsam und stehen dabei sehr häufig falsch. Und diese Innenverteidigung erst! Wie oft will dieser Lucio noch planlos nach vorne stürmen? Wieviele Spiele brauchen er und der große Belgier noch, um sich „blind“ zu verstehen?

Vom Mittelfeld und Sturm will ich gar nicht erst anfangen, denn offensichtlich hat weder das eine noch das andere auf dem Spielfeld stattgefunden. Schlimm.

Mut- und phantasielos, memmen- und dazu noch fehlerhaft ging man gegen die Franken baden. Eigentlich nicht zu fassen.

Ottmar Hitzfeld durfte sich persönlich davon überzeugt, wie schlecht es um seinen erneuten Arbeitgeber steht und dieser Zustand ist nicht mal alleine seinem Nachfolger und Vorgänger Felix Magath anzulasten. In seiner Amtszeit hat er es gemeinsam mit Uli Hoeneß nicht geschafft, eine schlagkräftige, entwicklungsfähige Truppe zu formen, die zumindest Hoffnung für die Zukunft macht.

Ob Hitzfeld sich und dem Vorstand mit diesem kurzfristigen Engagement einen Gefallen getan hat? Wahrscheinlich wäre es hilfreicher gewesen, wenn man sich über das vorhandene Spielermaterial ausführliche Gedanken gemacht hätte, als um den Trainer. Am Ende der Saison sind wir schlauer.

Die Bayern-Mannschaft ist in einer tieferen Krise als in der Saison 1991/92, in der man mit Mühe und Not als Tabellenzehnter die Saison abschloss. Die gesamte Belegschaft, auf und neben dem Platz muss für die Zukunft personell und mental runderneuert werden, davon dürften heute auch die allerletzten Zweifler überzeugt worden sein.