17. Spieltag: Hertha BSC – FC Bayern München 0:0

Das gestrige Spiel war wie die Wiederholung eines ganz schlechten Filmes. Dazu könnte man eine Menge schreiben, wenn man es nicht schon vorher getan hätte.

Dasselbe Elend wie gegen Duisburg, nur ohne Toni, dafür (angeblich) mit Schweinsteiger und Podolski.

Ich hätte nicht gedacht dass ich das mal so schreibe, aber: Zum Glück ist jetzt Winterpause.

Vor-Spiel: 17. Spieltag: Hertha BSC – FC Bayern München

Am letzten Spieltag der Hinrunde tritt Bayern auswärts gegen die Hertha an, aber anders als sonst fährt der Rekordmeister nicht voller Selbstbewusstsein in Richtung Hauptstadt, sondern mit einem mulmigen Gefühl im Magen.

Denn genau zur Vorweihnachtszeit herrscht frostige Stimmung im und um den FC Bayern. Die Suspendierung von Kapitän Oliver Kahn für seine öffentliche Kritik an Toni und Ribéry ist der vorläufige Höhepunkt, unter eine seit Wochen laufende Seifenoper. Die öffentliche Hitzfeld-Kritik von Rummenigge, der Fan Knatsch auf der Jahreshauptversammlung und dazu das Wechseltheater der letzten Wochen – ja, der Rekordmeister hat wirklich schon ruhigere Tage erlebt.

Dabei ist man tatsächlich Tabellenführer, auch wenn es sich momentan so anfühlt, als würde der FC Bayern kurz vor den Abstiegsrängen stehen. Für Hertha ist es eines dieser Spiele, bei denen Sie nur gewinnen können. Die letzten 3 Spiele verloren und auf Platz 11 jenseits von Gut und Böse rangierend, ist Trainer Lucien Favre gewillt, mit seinem Team einen versöhnlichen Saisonabschluss zu feiern, sprich nicht zu verlieren.

Sein gegenüber Ottmar Hitzfeld benötigt dagegen unbedingt einen Sieg, um die lebhaft geführten Diskussionen um seinen Verbleib beim FC Bayern abflauen zu lassen. Geht das heute in Berlin schief, gehts richtig richtig rund in München und das die ganze Winterpause lang.

16. Spieltag: FC Bayern München – MSV Duisburg 0:0

Fangen wir doch gleich mit dem Schlimmsten an: Neun von 18 möglichen Zählern aus den letzten sechs Spielen sind zu wenig. Gegen den Tabellenvorletzen MSV Duisburg, reichte es am Samstag in der Allianz Arena nur zu einem 0:0 – oder anders ausgedrückt zu einer Blamage.

Aber nichts davon ist eine echte Überraschung, denn das starre 4-4-2-Korsett mit zwei zentralen Mittelfeldspielern und Ribéry als einzigem Ideengeber und Dribbler in Personalunion erzeugt zu wenig Druck gegen Mannschaften die mit einer 10-Mann Abwehr gegen die Bayern antreten. Eigentlich sollten ja die Aussenposition bis zur Grundlinie durchkommen, um dann Klose oder Toni zu bedienen. Das klappt allerdings nur, wenn schnell und direkt gespielt wird und dazu ist nunmal viel Bewegung und damit Laufarbeit vonnöten. Davon war wieder einmal nichts zu sehen. Willkommen in dem schlechten Film der letzten Saison!

Inzwischen haben Mannschaften mit …naja, nennen wir es einmal äußerst beschränkten spielerischen Mitteln, herausgefunden das es genügt Franck Ribéry an die Kette zu legen, ihm so gut wie möglich die Räume zu versperren, kompakt zu stehen und kompromisslos in die Zweikämpfe zu gehen, um die bayrische Offensive ins Stocken zu bringen und mit etwas Glück ein 0:0 zu erringen. Für Mannschaften mit der Kragenweite von Duisburg sicherlich ein großartiges Ergebnis in Anbetracht der bescheidenen Möglichkeiten, verglichen mit dem Rekordmeister.

Die Formkurve des FC Bayern München zeigt eindeutig nach unten. Einsatz und Laufbereitschaft schwinden seit einigen Wochen in alarmierender Art und Weise und die Offensive ist zu harmlos und lahmt seit dem 3:0 gegen den 1. FC Nürnberg. Und neben der Aggressivität und Souveränität entwickelt sich die spielerische Klasse degenerativ zur Anzahl der Spieltage. Es fehlt eindeutig die Leidenschaft und der Wille zum Sieg!

Inzwischen stapeln sich die Fragen in meinem Hinterkopf und zwar turmhoch! Fragen wie: Wird Luca Toni jemals seine Ballannahme verbessern können? Wird er jemals eine Ball kontrollieren können, der über Kniehöhe angeflogen kommt? Überfordert die Abseitsregel sein hübsches Köpfchen? Was macht er eigentlich dauernd auf den Flügeln, da er offensichtlich weder Flanken noch dribbeln kann?

Was würde ein Rückholaktion von Roy Makaay kosten? Huntelaar und Alves gleich mit dazu? (In Geld und in Respektpunkten?)

Warum haben ausgerechnet Demichelis und Van Buyten die besten Torchancen im Spiel, wenn wir Leute wie Ribéry, Klose, Ze Roberto und Luca Toni haben? Warum sitzt ein Fummler wie Schlaudraff auf der Bank, während ein Holzfuss wie van Bommel (sorry Mark!) zusammen mit Zé Roberto und der Abwehrreihe bestehend aus 4 Mann (von denen die Aussenverteidiger auch keinen Druck nach vorne machen) gegen einen Idrissou (!) dicht machen muß?

Wieso versucht es Hitzfeld nicht über die Mitte und stellt einen offensiven Mittelfeldspieler hinter die Spitzen (Toni Kroos wird nicht vom draussenlassen besser!), wenn es wie erwartet gegen eine Truppe von Zementmischern geht und/oder die Außenposition dicht bzw. (wie so oft in letzter Zeit) einfach schlecht spielen wie Schweinsteiger (Stagnation als Karriereknick?), Altintop (hat er wirklich schon sein ganzes Pulver verschossen?), Sosa (Was kann der eigentlich überhaupt?)

Und warum wird eigentlich so viel über eine mögliche Trennung von Hitzfeld geredet, wenn angeblich überhaupt nichts daran ist?

Vor-Spiel: 16. Spieltag: FC Bayern München – MSV Duisburg

Himmel, ist es denn wirklich schon wieder Dezember? Kinners, wie die Zeit vergeht…

Damit ist ja dann auch die Vorrunde vorbei, fast. Vor der Weihnachtsruhe und der Winterpause stehen noch die Spiele gegen Duisburg, Berlin und Thessaloniki aus. Alles andere als drei Siege wäre zuwenig für den deutschen Rekordmeister.

Diesmal gab es keine englische Woche für die Bayern (da spielfrei im Uefa-Cup), daher wurde die Vorbereitung auf das Duisburg-Spiel höchstens durch Transfers und Transfergerüchte rund um die Münchener gestört. Weiterhin wurde Hamit Altintop am Meniskus operiert und fällt damit bis zur Rückrunde aus. Damit hat Hitzfeld wieder eine Option weniger im Mittelfeld und da Schweinsteiger wieder einmap Probleme mit seinem Knie hat, dürfte hoffentlich endlich mal wieder der 10-Millionen-Mann José Ernesto Sosa eine Chance erhalten seine Ablöse zu rechtfertigen.

Duisburg sieht nach den knappen 1:0 Sieg gegen Nürnberg wieder etwas Land im Abstiegskampf, allerdings ist der Einsatz von Mittelstürmer Ishiaku fraglich, dafür steht aber „das“ Ailton bereit. Trotzdem sollten die Duisburger keine ernsthafte Gefahr darstellen. Ich rechne mit keinen Überraschungen.

Die etwas andere Bundesligatabelle…

Bereits zum Bundesligastart haben die Jungs und Mädels von Webkrauts.de die Internet­auftritte aller 36 Fußball-Bundesliga­vereine unter die Lupe genommen. Punkte gab es nicht wie auf dem Platz für herausgespiele Siege und erkämpfte Unentschieden, sondern für Validität, Semantik, Navigation, Accessibility, Design und Benutzerfreundlichkeit. Den Webdesigner und -entwicklern unter euch sollten diese Begriffe mehr als bekannt sein :)

Der Sieger: Der FSV Mainz05, gefolgt von Alemannia Aachen und dem Meister VfB Stuttgart.

Besonders auffällig: In der oberen Hälfte der Tabelle befinden sich mehr Zweitligisten als Bundesligisten und auch mit dicken Budgets wie z.B. dem vom FC Bayern München kann man auf dem 18 Platz (von 36) landen :-)

Link: -> http://www.webkrauts.de/bundesligatest07/

Wieder zurück auffem Platz!

Fehlpass.com ist nach einer – zuerst erzwungenen, dann freiwillig verlängerten – Pause wieder am Start.

Angefangen hat ja alles mit der Länderspielpause, da gibts ja bekanntlich nicht sooo viel über den Verein zu schreiben. Dazu gab dann meine Grafikkarte den Geist auf und gleichzeitig ging mir Uli H. mit seiner Wutrede so sehr auf den Pinsel, dass ich erst mal überhaupt keine Böcke hatte, auch nur irgendetwas zu schreiben.

Aber jetzt hat sich der Pulverdampf verzogen hat und wir wieder so hässlichen Ergebnisfussball spielen, als hätte es die Neueinkäufe für ca. 70 Mio € nie gegeben, bin ich zurück um weiterhin über die Spiele(r), den Verein und die Verantwortlichen zu granteln. Klar das auch an den Haaren herbeigezogene Transfergerüchte für die Winterpause abgekanzelt werden.

Es gibt also immer was zu tun… :)

13. Spieltag: VfB Stuttgart – FC Bayern München 3:1 (3:0)

Es gibt so Tage, da merkt man schon nach dem ersten Zweikampf einer Partie schon, wie der Rest der Begegnung ablaufen wird. Der letzte Samstag war einer dieser Tage.

Beinahe sofort nach dem Anpfiff war die Überlegenheit der Stuttgarter im Mittelfeld sichtbar. Der Ball lief flüssig durch die eigenen Reihen, während die Bayernspieler aus irgendeinem Grund wohl beschlossen hatten völlig körperlos und ohne jegliches Engagement in diese Partie zu gehen. Es muss doch allen klar gewesen sein, dass der VfB mit vollem Einsatz in das Spiel gehen würde. Warum also bot die Bayern-Mannschaft vor allem in der Defensivarbeit solch einen eklatanten Mangel an der berühmten Zeckigkeit? Selbst wenn spielerisch nichts geht, sollte doch bei den Profis die Motivation erkennbar sein?

Merkwürdig auch, wieviele Abstimmungsprobleme es in der Bayerabwehr gab und das obwohl Hitzfeld Demichelis und Lahm hatte unter der Woche gegen Bolton pausieren lassen. Vor allem Demichelis und Lucio, ein bisher zweifellos bärenstarkes Innenverteidiger-Duo, wirkten so als ob Sie zum ersten Mal gemeinsam in der Abwehr stehen würden. Die Aussen mit Lell und Lahm waren ebenfalls nicht in der Lage ihre Normalform zu bringen. Lell spielte zu viele Fehlpässe und offenbarte allen im Stadion und an den Bildschirmen, warum er nach der vollständigen Genesung von Willy Sagnol wieder ins zweite Glied rücken wird: Es fehlt ihm an jeglichem Timing. Entweder er verpasst den Moment der Ballabgabe um Äonen (und rennt in den Gegner hinein) oder er wird zugestellt und passt dann unter Druck (meist) _irgendwohin_, nur nicht zum Mitspieler. Lahm dagegen ist momentan ein Schatten seiner selbst. Der ehemals wieselflinke und umtriebige Linksverteidiger spielt seit seiner Verletzung gehemmt und hält sich vor allem in den Zweikämpfen auffällig zurück, aber das galt vorgestern ja für die ganze Mannschaft.

Als ob der Mannschaft ohne Mark van Bommel, dafür erstmals mit Toni Kroos, die Galligkeit abhanden gekommen wäre, ging man dann in der ersten Halbzeit mit 3:0 baden und spätestens nach dem Halbzeitpfiff war die Partie auch eigentlich gelaufen, alles was danach kam war nur noch Makulatur.

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Mir ist klar, das er FC Bayern irgendwann wieder verlieren musste, allerdings stört mich die Art und Weise vom Samstag. Ähnlich uninspiriert und ohne jeglichen Rhythmus haben wir im letzten Jahr gespielt und ich musste mit einem Blick an die Aussenlinie vergewissen, das Hitzfeld nicht wie gewohnt Mehmet Scholl als Joker bringt.

Anyway, letztendlich ist bei dem Bohai der von der Presse losgetreten wurde herzlich wenig passiert: Der FC Bayern ist immer noch Tabellenführer, hat am 13. Spieltag sein erstes Spiel in der Bundesliga und dazu auch noch Abwehrchef Lucio (für die nächsten 4 Spiele) verloren. Dabei ist er mit besten Chancen im DFB- und im UEFA-Pokal dabei und hat mit Ottmar Hitzfeld einen der erfahrensten und erfolgreichsten Trainer auf der Bank, auf den so manch anderer Verein mehr als neidisch wäre und dem man vor etwas mehr als 10 Monaten beknien musste, damit er uns von Magath befreit. Das einzige was ihm bisher anzukreiden wäre, ist seine Entscheidung für den frühzeitigen „Cruising Mode“ durch die Auswechslung von Podolski und Ribery im Spiel gegen Bolton (und seine standhafte Weigerung auch dem jungen Sosa einmal über ein Paar Spiele hinweg, eine Chance zu geben, aber darüber lässt sich wunderbar streiten…). Aber damit kann ich leben. Wetten, Herr Rummenigge kann das auch?

Gruppenphase 2.Spieltag: FC Bayern München – Bolton Wanderers 2:2 (1:1)

Das Fussball nicht immer gerecht ist, hat sich gestern wieder einmal bewiesen. Obwohl, eigentlich war der Ausgleich 8 Minuten vor dem Ende schon eine notwendige und letztlich auch gerechte Bestrafung, der in der letzen Viertelstunde zu sorglos agierenden Hausherren.

Dabei schien es ein Abend wie gemalt: Trotz Ruhepausen für Zé Roberto, Luca Toni, Martin Demichelis und Hamit Altintop und Spielpraxis für die Herren van Buyten, Ottl, Podolski und Schweinsteiger spielte der FC Bayern nach frühem Rückstand, spätestens mit dem Ausgleich durch Podolski, Katz und Maus mit den abstiegsgefährdeten Engländern. Ribéry präsentierte sich wieder in guter Form und war bis zu seiner Auswechslung nach einer Stunde zusammen mit Lukas Podolski bester Mann auf dem Platz. Letzerer zeigt sich sehr beweglich und schoss sich mit seinem Doppelpack den angestauten Frust von der Seele.

Als er dann kurz vor Ribéry vom Feld ging, stand es noch 2:1 für sein Team und bis dahin war Bayern drückend überlegen. Das 3:1 schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Auch Hitzfeld schien sich des Sieges bereits gewiss zu sein und wechselte kurz darauf im Hinblick auf das Auswärtsspiel in Stuttgart mit Schweinsteiger auch den letzten Aktivposten der Bayern-Offensive aus.

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Danach schaltet der Rekordmeister endgültig auf „Cruising-Mode“. Zu früh wie von mir befürchtet. Ein einziger Angriff über die linke Seite kurz von Schluss genügte den Trotters für das Ausgleichstor, was gleichzeitig auch der Endstand war.

Nach dem Spielende machte sich ein Gefühl breit, das sich nicht in Worten, sondern eher in einem ausgiebigen Seufzer ausdrücken lässt. Trotz bester Gelegenheiten hat man gestern 2 Punkte liegen gelassen, weil man sich nach der Führung zu sicher fühlte. Und anstatt dem Gegner mit dem 3:1 den KO-Schlag zu versetzen, hat man sich kurz vor dem Ende noch einen bösen Haken in die Magengrube eingefangen.

Im Boxen wird es ein Kämpfer ohne Killerinstinkt nie bis an die Spitze schaffen. Gleiches gilt auch im Fussball.