Gehasst – Verdammt – Vergöttert: Oliver Kahn nimmt Abschied

Am Dienstagabend war es soweit: Oliver Kahn sagte dem Fussball endgültig „Servus!“. nach 21 Profijahren und zahlreichen Titeln mit dem FC Bayern München zelebrierte der 39-Jährige seinen Abschied in der Allianz Arena im münchener Tor gegen die Nationalmannschaft.

Was sagt man bei einem Abschied solch eines Weltklassekeepers? Was hat man noch für Worte, wenn ein Torwart 14 Jahre lang seinen Dienst bei deinem Herzensverein verrichtet hat und das sogar so gut, dass du oft gänzlich vergessen hattest, das es vor ihm andere Torhüter beim FC Bayern gab, und andere nach ihm geben wird?

Vielleicht dass es ein schönes, beruhigendes Gefühl war Oliver Kahn im Tor zu wissen. Wahrscheinlich war es für seine Vorderleute ähnlich und für seine Gegenspieler ein schwer nachzvollziehendes Gefühl, doch es war wirklich so. Denn sollte doch mal ein Gegenspieler an der Abwehr vorbeikommen, stand immer noch ein bemerkenswerter Torhüter zwischen dem Schützen und dem Torerfolg.

Zwar ist ein Schlussmann nichts ohne seine Abwehr, doch gebührt Oliver Kahn zweifelsfrei ein grosser Anteil an den zahlreichen Siegesserien, Rekorden und Partien ohne Gegentor.

Sein Ehrgeiz und sein unerschütterliche Siegesswille waren Markenzeichen und Schwachstelle zugleich. Seine Unbeherrschtheiten auf und neben dem Platz Wasser auf die Mühlen seiner zahlreichen Kritiker. Von den Fans verehrt, von den Gegnern verhasst und mit Bananen beworfen, war der Titan ein echter Typ im Fussballzirkus, von denen es kaum noch welche gibt.

Der FC Bayern und der deutsche Fussball verlieren mehr als nur einen Torwart – Sie verlieren eine Legende.

Danke für alles und auf bald!