Robben macht den Olic – Gomez testet den Pfosten

Wir können ein bisschen Angst verbreiten” hatte Van Gaal vor dem Rückrundenstart gegen Hoffenheim gesagt. Okay, das 2:0 gegen Hoffenheim war verdient, aber das Ergebnis an sich taugt nicht wirklich, um die kommenden Gegner einzuschüchtern – die Leistung in Halbzeit zwei aber schon, zumindest ein „bisschen”, also genau soviel wie der Bayern-Trainer angekündigt hatte.

Weiterlesen

Hoffenheim – Bayern München 2:2

Nur noch ein Spiel. Ein einziges Mal noch 90 Minuten und dieses Seuchenjahr ist vorbei.

Was immer noch nicht gänzlich vorbei ist, sind die Titelchancen des Rekordmeisters, denn _falls_ Wolfsburg am letzten Spieltag patzen sollte _und_ wir gegen den VfB Stuttgart gewinnen, hätte es trotzdem zum Titel gereicht – absurd, angesichts dieser miserablen Saison.

Am Samstag sah man warum wir dieses Jahr so schlecht dastehen: Die Mannschaft schafft es einfach nicht, konsequent am Mann zu verteidigen, schon bei gegnerischem Ballbesitz die Passwege zuzustellen und die eigenen Konter konsequent zu Nutzen – vom spielerischen Offenbarungseid in Halbzeit 2 mal ganz abgesehen.
Schweinsteiger, Sosa und Poldi haben ihren Ruf als durchschnittliche Fussballer verfestigt und Demichelis tat wiederholt Dinge, die man von einem guten Innenverteidiger nicht sehen will.

Ja, all das ist nicht Neu, aber ich könnte mich immer wieder darüber aufregen… Sei´s drum.

Alleine die Tatsache daß der FC Bayern immer noch deutscher Meister werden kann, ist eine einzige große Farce und falls am Ende Felix und seine Mannen doch zu Blöd dafür sein sollten, wäre das der Witz schlechthin.

Schon vor Wochen habe ich mir gewünscht daß dieses Gerede um die Meisterschaft aufhört, damit wir uns auf das wesentliche – das ist die direkte Qualifikation zur Champions League – in Visier genommen wird. Aber stattdessen eiern wir weiter bis zum Saisonende. Naja, wie schon gesagt: Nur noch 90 Minuten…

16. Spieltag FC Bayern München – 1899 Hoffenheim 2:1 (0:0)

Was war nicht alles in den Zeitungen angekündigt: Von einer Zeitenwende, Ende und Neubeginn einer Ära oder schlicht und einfach Wachablösung im deutschen Fussball war da die Rede.

Aber: Gewonnen! Und das in einem Spiel das an Spannung und Spieltempo kaum noch zu überbieten war.
Dank des Tores von Luca Toni in der Nachspielzeit gewann der FC Bayern das rasante und intensive Kräftemessen gegen Hoffenheim, etwas glücklich aber nicht unverdient. Hoffenheim hat sich sehr teuer verkauft und verdient alle Hochachtung.

Schneller als Premiere League

Die Spannung die sich tagelang über die Medien aufgeladen hatte, entlud sich in einem packenden Spiel am Freitagabend. Das Tempo das dabei von beiden Teams angeschlagen wurde, übertraf sogar die vieler Premiere League Spiele, die so etwas wie die Referenz in Sachen Spielgeschwindigkeit darstellen.

Es war ein schnelles, enges Spiel zweier gleichstarker Mannschaften mit wenigen Großchancen (Toni in der 12. Minute, kann man als Stürmer schon mal machen…) mit dem unbedingten Willen beider Mannschaften auf Sieg zu spielen und vielen engen Zweikämpfen.

Alle Tore auf Youtube

Hoffenheim trat sehr selbstbewusst und überzeugend auf. Schneller, flüssiger Spielaufbau und insbesondere nach Ballgewinn ging es über wenige Stationen in Richtung Rensing. Bayern versuchte viel mit langen Bällen auf Toni, da spielerisch keiner Akzente setzen wollte. Alternativ ging der Ball immer wieder auf links an Ribery, der von Beck aber gut abgeschirmt wurde. Aktionen über die Mitte oder über rechts (Schweinsteiger) fanden einfach nicht statt.

Bayern mit Gewalt, Hoffenheim mit Esprit

Hoffenheim prallte immer wieder an der Defensive um Lucio und van Buyten ab, allerdings dauerte dann das Umschalten auf Angriff immer einen Zacken zu lange, dies gelang den Hoffenheimern um Längen besser, die gefälliger und intelligenter in der Spielanlage wirkten, Bayern aber dafür mit mehr Wucht, in Person von Toni (ja, aber auch eine der beiden Gelegenheiten nach dem Ausgleich hätte man als Stürmer auch machen sollen, können, müssen, wollen…argl!)

Egal, in der allerallerletzten Minute hat er ja dann doch noch einen versenkt.

Klose und Schweinsteiger präsentierten sich als Totalausfälle, wobei gerade Schweini immer wieder attestiert wurde, sich durch die EM weiterentwickelt zu haben und konstant gut zu spielen.

Am Arsch, echt jetzt!

Ich frage mich wo Schweini war und woher diese miese Kopie stammt. Ohne jegliche Ideen- und Energiemomente, stattdessen Fehlpässe und Stockfehler zu hauf. Momentan: Ein einziger mieser und stechender Kopfschmerz, dieser Typ.

Aber so ist es mit der kompletten rechten Seite der Bayern. Oddo hinten zeigt bisher auch jede Menge Licht und Schatten. Es bleibt zu hoffen, dass es im Sommer etwas getan wird (weder Altintop (vorne) noch Lell oder Sagnol (hinten) sind echte Alternativen.

Hoffentlich hat es bis zur Sommerpause noch genügend lichte Momente.

Was ich noch anmerken möchte: Am Freitag haber ich zu keinem Zeitpunkt auf die Uhr geschaut und die beiden Halbzeiten gingen vorbei wie im Flug. Für mich ein echtes Qualitätsmerkmal eines spannenden und unterhaltsamen Spiels. Ging es auch euch so?