11. Spieltag: FC Bayern – Arminia Bielefeld 3:1 (1:1)

Eine Prognose mit schalem Beigeschmack: In nicht allzuferner Zukunft, wird der Sieg gegen die Betonmischer aus Bielefeld der Stadt-die-es-nicht-gibt nicht wegen den grausamen Fehlpässen in der ersten Halbzeit, den Toren oder gar der Systemumstellung in der Halbzeit in Erinnerung bleiben, sondern wegen dem endgültigen Bruch zwischen dem FC Bayern München und Lukas Podolski.

Klinsmann gab am Samstag Mittelfeldspieler Borowski und damit einem 4-5-1 den Vorzug vor dem einzigen einsatzfähigem Stürmer auf der Bayern-Bank. Lauter kann eine Ohrfeige nicht schallen. Schon im Vorfeld hatte Uli Hoeneß bei einer PK Podolskis Einstellung kritisiert.

Podolski gab darauf in der zweiten Halbzeit mit guter Leistung eine sportliche Antwort, legte danach aber nochmals direkt und indirekt, verbal und mit seiner unangemeldeten Reise direkt zum Boxkampf von Felix Sturm, nach.

Die Beziehung zwischen Lukas Podolski und dem Rekordmeister, die nie mehr als eine Zwangsehe und nie eine Liebesheirat war, divergiert seit Monaten auseinander und hat ohne Zweifel einen neuen Tiefpunkt erreicht. Klinsmanns Erklärung mit: „Wir wollten auch Lukas ein bisschen kitzeln“ wirkt im Nachhinein gekünstelt bis peinlich.

4. Spieltag: 1. FC Köln – FC Bayern 0:3

Endlich ist das Spiel gegen Köln vom Tisch. Die Erleichterung ist aber nicht dem Gegner geschuldet (no offense!) sondern dem Dauerthema der letzten Wochen: Lukas Podolski.

Kaum eine Zeitung, die nicht vom traurigen Schicksal des Exil-Kölners berichtet hat, dabei ist er angeblich so gut – oder zumindest nicht schlechter als sein Konkurrent Miroslav Klose, der seit fast einem Jahr ausser Form ist.

Ehrlich gesagt kann ich es nicht mehr hören. Klinsmann entscheidet wer spielt und wer nicht und ich bin sicher er wird seine Gründe dafür haben. Natürlich will Podolski spielen, keine Frage. Aber wenn ihm seine Einsätze, die er durch die vielen Spiele und wenigen Stürmer im Kader notwendige Rotation bekommen wird, nicht genügen, sollte er gehen.

Zum Spiel: In der ersten Halbzeit verteidigte Köln engagiert und die wenigen Torchancen für München wurden nicht genutzt. In der 2. Halbzeit nutzte Toni seine Chance zu Führung und danach brach das Kölner Abwehrkonstrukt zusammen. Das Toni & Ze Roberto einige Konter nicht konsequent zu Ende gespielt haben, war zwar ärgerlich, allerdings nicht weiter tragisch. Nochmals Toni und Lukas Podolski sorgten für einen am Ende souveränen 3:0 Auswärtssieg.

Peinlichkeit I: Der Freistoß-Trick in der 38. Minute aus vielversprechender Position vor dem Kölner Tor: Lange Beratungen vor der Ausführung und dann das: Ze Roberto, spielt kurz zu Schweinsteiger. Der lässt den Ball mit der Sohle nach hinten durch laufen, aber leider zu kurz. Van Buyten kommt viel zu langsam an den Ball und die Kölner Gegenspieler stehen ihm fast auf den Fuss. Van Buyten kann nur noch einen Alibischuss abfeuern, der einen Kölner trifft und dann ins Aus geht.

Peinlichkeit II: Podolski war aufgrund der ihm entgegenschwappenden Zuneigung der Kölner, wohl nicht mehr so ganz bei sich. Vor der zweiten Halbzeit anstatt sich mit der Mannschaft warmzumachen, winkt er in die Runde und schüttelt Händchen. Nach dem Spiel geht die Mannschaft in die Fankurve, allerdings ohne Podolski. Der ist wieder dabei Hände zu schütteln und die Huldigungen der Köln-Fans entgegenzunehmen. Bei welchem Verein spielt der eigentlich?

Vorschau: 5. Spieltag FC Bayern München – Schalke 04

Endlich wieder normaler Fussball! Zwar wars nicht allzuschlimm mit dem Entzug, da die Nationalmannschaften in der ganzen Welt aktiv waren, aber in Ihrer Wirkung waren die Spiele in etwa so gut, wie Methadon für einen knallharten Junkie.

Morgen ist Schalke 04 in der Allianz Arena zu Gast und selten sind die Töne vor einem Duell mit den „Knappen“ so gemäßigt gewesen, wie vor diesem zweiten „echten“ Prüfstein nach den Bremern. Man stapelt tief in Gelsenkirchen, mit voller Absicht.
Sei´s drum, denn Hitzfeld muss – nachdem neun seiner Spieler für ihre Nationalmannschaften unterwegs waren – schauen, wer für das Spitzenspiel des 5. Spieltages einsetzbar ist und wer lieber draussen bleiben sollte.

Nach dem Theater um die Verletzung bzw. Behandlungsmethoden von Luca Toni, wäre es für viele überraschend wenn er von Beginn neben Klose stürmen würde. Da nur ein Stürmer gegen die meistens ordentlich stehende Schalke-Abwehr mit einem kompromisslosen Fabian Ernst als Abräumer davor zu wenig wäre, tippe ich mal darauf das Lukas Podolski als hängende Spitze eingesetzt werden wird. Er ist zwar noch lange nicht der alte, aber er bemüht sich und ist auf einem guten Weg, wie im Spiel gegen Rümänien zu sehen war. Ansonsten sind im Mittelfeld keine grossen Überraschungen zu erwarten, da kein wirklicher Anlass für eine Umstellung besteht.

Die Gäste reisen mit den topfitten Offensivkräften Rakitic und Halil Altintop an, beide haben unter der Woche für ihre Nationalmannschaften eingenetzt und wollen sicherlich diesen Lauf beim Rekordmeister fortsetzen. Gerade für Halil Altintop wird es ein besonderes Spiel werden, da er erstmals auf seinen Zwillingsbruder Hamit im Bayern-Trikot treffen wird. Selbiger hat in dieser Saison bereits 2x in der Liga getroffen und ist für mich die eigentlich Überraschung im Bayern-Kader, hier ich ihn vor Saisonbeginn bei den vielen anderen grossen Namen, _nur_ als „Ergänzungsspieler“ der dieses Jahr mehr Zeit auf der Bank als auf dem Spielfeld verbringen würde. Respekt für die bisherige Leistung.

Bei einem Sieg wären Bayern dann für Schalke auf sieben Punkt weg und selbst zu einem so frühen Zeitpunkt in der Saison wäre das eine Menge Holz, an dem die Ruhrpöttler eine Weile zu knabbern hätten. Möglich auch das einige Schalker bereits mit ihren Gedanken beim Champions-League-Spiel gegen Valencia (am nächsten Dienstag) sind… Ich hätte da vollstes Verständnis für… :-)

Kurzsichtig hoch zwei

Trotz vieler Neueinkäufe ist alles beim FC Bayern alles beim alten geblieben, insbesondere die Kurzsichtigkeit der Handlungen von Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge. So musste sich erst Neueinkauf Luca Toni in einem Testspiel verletzen damit den Herren auffällt das ein bundesligatauglicher Stürmer im Kader fehlt.

Ich hätte nicht gedacht, dass sicher der Verkauf Makaays schon vor dem Saisonstart bemerkbar machen würde :->

Natürlich sind es nur 10 Tage Trainingspause für Toni, allerdings hat der aufgrund seiner Fuss-Operation seit März nicht mehr richtig trainieren können und ist meilenweilt davon entfernt in guter körperlicher Verfassung zu sein.

Die Alternative Lukas Podolski befindet sich aufgrund seiner Probleme mit dem linken Knie im Aufbauprogramm und wird bestenfalls in 4 Wochen auf dem Rasen zu bewundern sein. Alternative Zwei, Jan Schlaudraff braucht aufgrund seiner Rückenbeschwerden mindestens genauso lange. Der Fünfte im Bunde, Roque Santa Cruz geniesst noch seinen Urlaub nach der Copa und ist auf dem Sprung zu einem der Istanbuler Clubs (Besiktas, Galatasaray oder Fenerbahce) bzw. bei Betis Sevilla und bei Manchester City ein Thema, das sich hoffentlich bald von selbst erledigen wird.

Bleibt also noch Sandro Wagner als Stürmer Nummer zwei neben Miroslav Klose, aber ob er die Lücke zumindest teilweise füllen kann, darf bezweifelt werden.

Klar, so drei verletzte Stürmer auf einmal sind schon echtes Pech, allerdings passieren nunmal solche Dinge im Fussball. Man darf gespannt sein, ob Ottmar Hitzfeld bis zur Genesung von Luca Toni sein System auf 4-5-1 umstellen oder Wagner bzw. einem anderen Spieler aus der 2. Mannschaft eine Chance geben wird.