21. Spieltag: FC Bayern München – Hamburger SV 1:1 (0:0)

Nix is´ mit der Vorentscheidung um die Deutsche Meisterschaft. Bayern hat den Ausrutscher der Bremer nicht ausnutzen können um auf 6 Punkte wegzuziehen. Dabei war man besser über weite Teile des Spiels besser als die alles niedertrampelnde Stevens-Truppe.

Nach schleppendem Beginn entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Spiel, bei dem die Kontrahenten eher versuchten keine Fehler zu machen und konsequent das eigene Tor zu verteidigen, anstatt selbst den Torerfolg zu suchen. Zu zaghaft war der FC Bayern im Spiel nach vorne, zu uninspiriert in seinen Angriffsbemühungen. Selbige fanden beim HSV in der ersten Halbzeit überhaupt nicht statt. Die Kampfschweine Jarolim und De Jong räumten kompromisslos alles ab, was sich in ihre Hälfte wagte, und das Taten sie mit allen Mitteln, vor allem mit den schmutzigen.

Okay, teilsweise verstehe ich das sogar: Der einzige Offensivspieler mit internationalem Format sitzt auf der Bank, die Alternativen auf dem Platz sind nicht gerade das Gelbe vom Ei und der gegner muß im eigenen Haus das Spiel machen. Kein Ding, aber _muss_ mann denn wirklich so gallig, so dreckig spielen, dass selbst ein Gennaro Gattuso gestern über die Menge an Gift gestern auf dem Platz erschocken weggelaufen wäre?

Dreckschweine allesamt: Guerrero, Jarolim und De Jong auf der einen, aber auch Van Bommel auf der anderen Seite. Schrecklich anzuschauen, die erste Halbzeit. Aber nicht nur wegen der Treterei, sondern auch wegen der phlegmatischen Angriffe der Bayern, die ideenlos nach vorne getragen wurden, nur um dann von einer vielbeinigen hamburger Abwehr wieder abgefangen zu werden. Eigentlich sollte der Rekordmeister doch verstanden haben, dass man einen solchen Defensivverbund nur mit schnellen, überraschenden Aktionen überwinden kann? Aber davon war überhaupt nichts zu sehen, also neutralisierten sich die Mannschaften gegenseitig.

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Genauso schien es auch in der zweiten Halbzeit zu laufen, aber gerade als die Münchener wieder das Spiel an sich nehmen wollten, traf Ölitsch Olic zum 0:1, nachdem Lucio mit einem RIESENBOCK vor dem eigenen Strafraum den Ball verschenkte. Warum passieren dem immer solche Dinger? Oder passieren sie ihm gar nicht so häufig und es liegt nur an meiner Wahrnehmung? Sei´s drum.

Sofort im Anschluss daran kam Ribéry und mit ihm kam Bewegung und Tempo ins münchener Angriffsspiel, die Partie an sich gewann an Intensität. Die Bayern waren sofort am Drücker und natürlich war es auch Ribery, der Ze Roberto den Ball zum Ausgleich auflegte.

Danach war die Stimmung in der Allianz Arena auf dem Höhepunkt („Scheiss TSV!“), das Spiel wurde unruhiger, hibbeliger – genau wie ich. Die Bayern drängten auf die Führung und hatten auch mehrere Chancen, von denen Toni wieder einmal eine verwandelte, was aber das Schiedsrichtergespann als Abseitstor wertete. Kurz vor Schluss brannten dann bei van Bommel die Sicherungen durch. Sei´s drum. Auch ihn und seinen Frust kann ich verstehen.

Was mich momentan zur Weissglut bringt: Das Spiel läuft zur Zeit TOTAL an Klose vorbei. Kombinationen werden über Ze Roberto, Altintop und Toni angekurbelt, währen Klose nur nebenher läuft. Podolski macht – nicht nur wegen der zwei Tore gegen Aberdeen – einen agileren, geistig frischeren Eindruck und sollte auf Schalke eine Chance neben Toni erhalten. Klose tut nämlich _nichts_ für das Spiel, die Mitspieler spielen den Ball lieber wieder zurück als auf ihn – de fakto treten wir also nur mit Toni als einzigem Stürmer und damit zu zehnt an. Schweinsteiger nicht ganz so glücklos wie der Nationalstürmer, aber trotzdem um Längen schwächer als Altintop auf der rechten Seite.

Ich weiss ich wiederhole mich, aber bitte bitte bitte lieber Herr Hitzfeld: Lieber Kroos oder Sosa, aber nicht mehr Schweinsteiger. Und wie wäre es mit Podolski für Klose von Beginn an?