Vorschau: 9. Spieltag: FC Bayern München – 1.FC Nürnberg

Nach der Niederlage von Schalke heute hat der FC Bayern alle Karten in der eigenen Hand um mit einem Sieg im 49. Bayrisch-Fränkischen-Derby gegen Nürnberg den Vorsprung in der Tabelle auf fünf Punkte auszubauen.

Doch einfach wird das ganz bestimmt nicht: Nürnberg läuft zwar immer noch der Form des letzten Jahres hinterher, doch der Einzug in die Gruppenphase des UEFA-Cups könnte die lahmenden Franken beflügeln. Außerdem ist der alte Fuchs Hans Meyer immer für eine Überraschung gut, die uns Probleme bereiten könnte.

Dabei ist noch eine Rechnung mit Meyer offen: Bei Hitzfelds Rückkehr im Februar, gewann der 1. FC Nürnberg mit 3:0, aber damals waren die Bayern mit ihrem Kopf auch woanders. Diesmal gilt es konzentriert in die Begegnung zu gehen um sich auch wirklich wie beabsichtigt vorne absetzen zu können.

Dabei mithelfen könnte am Sonntag auch wieder Lukas Podolski, der nach überstandener Grippe wieder als Klose-Vertreter einspringen könnte. Nach Ribérys vergleichsweise dürftiger Leistung gegen Lissabon, wäre das auch IMHO auch die bessere Aufstellung. Und falls Poldi wirklich spielen sollte, stellt sich wieder die Frage: Schweinsteiger oder Altintop auf Rechts?

Meyer dagegen darf um den Einsatz von Peer Kluge bangen, der auch am Donnerstag gegen Bukarest, wie in den letzten Wochen auch, getroffen hat.

8. Spieltag: Bayer Leverkusen – FC Bayern München 0:1 (0:1)

9 Punkte, 10:1 Tore in drei Spielen – die Ausbeute der Münchener in der englischen Woche der Bundesliga, kann sich wahrlich sehen lassen. Vier Punkte Vorsprung an der Tabellenspitze gehalten und dabei auch gestern in Leverkusen alle Punkte mitgenommen.

Ja, es hätte wirklich schlimmer kommen können, vor allem in der ersten Halbzeit gestern, in der die Bayern nicht eng genug an ihren Gegenspielern waren um die vielen Torchancen für die Werkself zu verhindern. Doch dank eines reaktionsschnellen, wenn auch in manchen Szenen leicht übermotiviert wirkenden, Michael Rensing blieb es beim 0:0, allerdings nur aufgrund einer Fehlentscheidung des Linienrichters, der Kloses Tor in der 13. Minute nicht gesehen hatte.

Bayern suchen sich noch

Abgesehen davon gab es im Spiel nach vorne vieles Stückwerk. Einige viel versprechende Kontermöglichkeiten wurden nicht schnell und konsequent genug bzw. nur schlampig ausgespielt. Vor allem Jansen versprangen vielen Bälle bei der Annahme und er wirkte nicht so spritzig, sondern etwas ausgelaugt. Doch schließlich genügte ein Geistesblitz von Ribéry um Klose zu schicken, der den freien Toni neben sich sah.

Danach war der Käse geschnitten: Bayer bemühte sich in der zweiten Hälfte weiterhin Druck aufzubauen, doch das aggressive und schnelle Spiel in der ersten Halbzeit hatte viel Kraft gekostet. Mit der Hereinnahme Schweinsteigers machten die Bayern dann gänzlich die Räume eng, kamen zu mehr Spielanteilen und versuchten Leverkusen auszukontern, was auch beinahe geklappt hätte, wenn z.B. Ze Roberto an der Strafraumgrenze mal abgezogen hätte, anstatt nach einer Anspielstation zu suchen…

Bayern Lazarett wird wieder grösser

Sei´s drum. Souverän und abgezockt den Vorsprung über die Zeit gebracht, das zählt. Die drei Punkte waren wichtig zum Abschluss dieser anstrengenden Woche, jetzt ist wieder ein paar Tage Zeit um die verletzten gesund zu pflegen. „Dank“ Kiesling, der -ungestüm wie ein junger Bulle- in jeden Zweikampf ging, zwickt´s Klose wieder im rechten Knie, Lell in der Wade. Oliver Kahn hatte sich ja beim warm machen am Ellenbogen verletzt – okay, dafür kann der feine Herr Kiesling mal nichts :-)

Was mich außer Kiesling wirklich gefuchst hat, war der Auftritt von Marcell Jansen. Immer wieder hat er Bälle verstolpert, zum Gegner gepasst oder gleich ins aus gespielt und wenn er mal nicht den Ball hatte, schlurfte er gemächlich über den Platz. Hoffentlich war es „nur“ ein schlechter Tag für ihn – ansonsten müsste ich zwei Gebetskerzen aufstellen: Eine für Lahm und eine für Sagnol. Jansen kann dann ja weiterhin im Dunkeln herumschlurfen.

Vorschau: 8. Spieltag: Bayer Leverkusen – FC Bayern München

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – selten traf ein Herberger Zitat so sehr ins schwarze wie in dieser englischen Woche. Und die bedeutet Stress, sogar für den Zuschauer. Bundesliga am Samstag, Sonntag, Dienstag, Mittwoch, sowie Freitag, Samstag und Sonntag. Parallel dazu oder dazwischen ist natürlich 2. Liga. Tja, Fussball ist eben nichts für Weicheier – weder auf dem Platz, noch vor dem Bildschirm.

Noch ein Spitzenspiel

Morgen gehts gegen Leverkusen, oder wie ich sie gerne nenne „Pillendreher rechts vom Rhein“ und auch dieses Spiel fällt in die Kategorie „Spitzenspiel“. Das wievielte in der Saison ist das jetzt eigentlich? Leider halten diese Partien selten daß, was sie im Vorfeld versprechen…

Momentan bedeutet die Paarung das Aufeinandertreffen vom Tabellenführer beim Tabellenzweiten, wobei der zweite. ja seit dem erstem Spieltag an auch den ominösen Titel „Bayern-Jäger“ tragen darf, aber auch davon gab es ja bisher so einige.

Leverkusen mit Rückenwind

Anyway: Leverkusen ist auf dem aufsteigenden Ast mit drei Siegen in Folge und eines aufblühenden Stefan Kiesling. Nach einem schweren ersten Jahr in Leverkusen scheint es für den 23jährigen endlich zu laufen, während z.B. ein Lukas Podolski beim FC Bayern bestenfalls auf der Stelle tritt.

Aber nicht nur Kiesling macht von sich reden: Auch die Neuzugänge Manuel Friedrich (von Mainz 05) und Arturo Vidal (von Colo Colo) präsentierten sich zuletzt in guter Form und in Torlaune. Dazu hat endlich auch noch Gekas wieder getroffen, so das Bayer mehr als ordentlich dasteht. Wie es scheint geht der Plan von Rudi Völler und Michael Skibbe auf, selbst wenn sie gegen die Bayern verlieren sollten.

Bayer gegen Bayern war selten langweilig: Im letzten Jahr lag Bayer in einem hässlich anzuschauenden Spiel bis zur 83. Minute mit 2:1 in Führung, ehe Bayern mit 2 Toren von Demichelis und Pizarro die Partie innerhalb von nur 3. Minuten die Partie für sich entschied.

Wieder nur ein Platz auf der Bank für van Buyten

Die Bayern kommen mit 9 Toren aus den letzten beiden Spielen. Das 5:0 gegen Cottbus zuhause war letztlich doch das erwartete Schützenfest in dem Klose ein lupenreiner Hattrick gelang. Und natürlich will man auch in Leverkusen die Punkte abgreifen, auch wenn es nicht so einfach werden wird wie am Mittwoch.

Im Gegensatz zu letzten Partie wird van Buyten bestimmt wieder für Lucio auf die Bank müssen. Ansonsten erwarte ich diegleiche Elf mit Toni und Klose vorne, sowie Altintop und Ribery auf den Flügeln. Wie schon erwähnt: 9 Tore in den letzten beiden Partien – eigentlich hat Ottmar Hitzfeld überhaupt keinen Grund zum wechseln, schon gar nicht in einem Spitzenspiel. Vielleichts wird es ja wirklich eins…

7. Spieltag: FC Bayern München – Energie Cottbus 5:0 (0:0)

Aufstellung 7. Spieltag, Bayern München - Energie Cottbus

Es waren nicht wenige, die heute abend in Erwartung eines Schützenfestes in die Allianz Arena gekommen waren. Letzendlich sollten Sie auch nicht enttäuscht werden: 5:0 ist schon eine ordentliche Klatsche. Doch so einfach ging es dann doch nicht…

Nach ruhiger Anfangsphase kam Bayern immer stärker auf und drückte Cottbus über die gesamte Spielzeit hinweg in die eigene Hälfte, doch keine der vielen Bayern-Chancen in der ersten Hälfte war richtig zwingend, da die notwendige Präzision im Abschluss fehlte.

Cottbus bricht ein

Im zweiten Abschnitt die Bayern weiter überlegen, allerdings ohne wirkliche Torgefahr auszustrahlen. Erst das nicht gegebene Freistosstor von Franck Ribéry küsste die Bayern wach und der Bayern-Express kam so richtig ins Rollen. 1x Klose – im nachstochern nach einer Ribéry-Flanke von rechts – und 1x Demichelis brachten den Rekordmeister auf die Siegerstrasse. Danach ergaben sich die Cottbusser förmlich und die Bayern kombinierten nach Belieben. Besonders schön herausgespielt dann das 3:0 durch Luca Toni, nach einem direkten Pass von Ribéry auf Klose, der dann im Strafraum den Ball quer für den Italiener auflegte.

Kroos-artige Vorlagen

Damit war der Käse auch gegessen und Ottmar Hitzfeld wechselte gleich dreimal aus. Für Ribéry, Toni und Zé Roberto kamen Schweinsteiger, Podolski und das 17jährige Supertalent Toni Kroos. Und gerade letzterer tat bei seinem ersten Bundesligaspiel so, als würde er das schon seit Jahren machen: Kaum im Spiel, sieht er Klose im gegnerischen Strafraum stehen und flankt punktgenau auf den Nationalstürmer, der dann trocken zum 4:0 einnetzt. Was für ein Debüt! Danach lies München den Ball gemächlich in den zirkulieren und das Spiel austrudeln. Kurz vor Ende flankte Kroos noch einmal auf Klose, der mit dem Kopf sein drittes Tor und das 5:0 machte.

Am Ende wars dann doch die erwartete Backpfeife für Cottbus. Interessant ist das Auseinanderfallen der Mannschaft nach den ersten zwei Treffern und die Konsequenz mit der Bayern es immer weiter probiert hat zum Torerfolg zu kommen. In der letzten Saison hätte man sich langweilig den Ball in der gegnerischen Hälfte in und her geschoben, nur um sich dann entweder in der gegnerischen Deckung festzurennen oder dann den Ball aus dem Halbfeld mit Stossgebet in Richtung Strafraum zu flanken. Schön auch das die Bayern nach dem 2:0 bzw. 3:0 nicht zurückgeschaltet haben um Kräfte zu sparen sondern weiterhin den Zuschauern etwas zeigen wollten.

Vorschau: 7. Spieltag: FC Bayern München – Energie Cottbus

Für diese Paarung in der englischen Woche lassen sich mehr als genug Klischees aus den Schubladen ziehen: Tabellenerster gegen Tabellenletzter, Rekordmeister gegen Ost-Verein, stinkreiche Münchener gegen hemdsärmlige Lausitzer und das alles noch zur Oktoberfestzeit.

Die Vorzeichen sind ebenso eindeutig: Gegen Cottbus hat der FC Bayern zuhause bisher immer gewonnen. Und das sich daran gerade in diesem Jahr etwas ändert, glaubt nach den der vorzeitigen Entlassung von Peter Sander auf der einen und der beinahe optimalen Chancenauswertung der Bayern in Karlsruhe auf der anderen Seite, eigentlich keine Sau.

Trotzdem erwarte ich ein schweres Spiel, denn Cottbus hat nichts, aber auch gar nichts zu verlieren. Die Bayern dagegen stehen vor einer Pflichtaufgabe, die sie eventuell unterschätzen könnten. Warnung dafür sollten die Spiele gegen Wacker Burghausen und das gegen Belenenses Lissabon sein: In beiden Partien stand der Gegner ausschliesslich in der Deckung und war nur darauf aus möglichst unbeschadet über die Zeit zu kommen. Das dagegen das Spiel über die Flügel und Laufbereitschaft in der Offensive eine Möglichkeit sein kann, sollten die Bayern mittlerweile gelernt haben.

Interessant wird die Formation sein, die Hitzfeld zum Anpfiff auf den Platz schickt. Wird Altintop nach seinem starken Auftritt in Karlsruhe von Beginn an für Schweinsteiger spielen? Und wird Van Buyten für einen der beiden Innenverteidiger auflaufen, als Belohnung für sein bisheriges tadelloses Verhalten als Bankdrücker? Werden Schlaudraff und Podolski mehr Spielpraxis bekommen indem Sie für Toni und Ribéry einspringen?

Heute abend sind wir alle schlauer.

6. Spieltag: Karlsruher SC – FC Bayern München 1:4 (0:2)

Aufstellung 6. Spieltag Karlsruher SC - Bayern München 1:4 (0:2)

Der warme Applaus der auf Oliver Kahn beim Warmmachen vor dem Spiel in seiner alten Heimat niederprasselte hatte etwas unwirkliches. Bejubelten dort doch tatsächlich Nicht-Bayern-Fans den personifizierten Siegeswillen des Rekordmeisters und das mit Getöse. Oliver Kahn wird sicherlich noch einige Erlebnisse dieser Art in seiner Abschiedssaison erleben.

Cool und abzockt nahm der FC Bayern die 3 Punkte aus dem Wildpark mit und wenn man nur auf das nackte Ergebnis blickt, könnte der schnelle Leser leicht meinen, der vierte Sieg im sechsten Spiel wäre für den Rekordmeister ein relativ einfacher gewesen. Aber das wäre schon sehr weit von der Wirklichkeit entfernt.

Zwar ging Bayern mit einem sehenswerten Lupfer von Luca Toni bereits in der 5. Minute in Führung, damit begann aber auch die erste Drangphase der Badener, in der minutenlang kein Bayern Spieler am Ball war. Aber so sehr sich Karlsruh auch mühte, wirklich gefährliches kam nicht zustande. Generell herrschte beim Aufsteiger ein krasses Missverhältnis zwischen Aufwand (laufen) und Ertrag (Toren). Immer wieder rannte sich Karlsruhe in der Bayern Deckung fest, die ihrerseits zwar souverän stand, aber auch wenig bis gar nichts für das Spiel nach vorne tat.

Erst nach einer Viertelstunde kam Bayern dann seit gefühlten Stunden über die Mittellinie und zeigte durch das Abstauber-Tor von Miroslav Klose wie effektive Chancenverwertung auszusehen hat. Bis zur Halbzeit liessen die Münchener dann nichts mehr anbrennen, obwohl der KSC gegen Ende wieder etwas stärker aufkam.

Nach Anpfiff von Halbzeit zwei war die Partie nach dem wunderschönen 0:3 von Altintop zwar eigentlich gelaufen, doch der KSC zeigte eine bemerkenswerte Moral und spielte weiterhin engagiert nach vorne, was zwar durch das 1:3 von Porcello zwar belohnt wurde, letztlich aber – spätestens mit dem 1:4 vom eingewechselten Ze Roberto – nur noch Ergebniskosmetik war.

Besonders gefallen hat mir Hamit Altintop, der spätestens nach diesem Spiel einem Bastian Schweinsteiger in seiner aktuellen Form vorzuziehen ist. Er ist explosiv im Antritt, besitzt eine tolle Schusstechnik und sorgt auf der rechten Seite immer für Unruhe. Er tritt auch ausserhalb des Platzes mit Bescheidenheit auf und scheint das Rampenlicht zu meiden wie der Teufel das Weihwasser – eine Eigenschaft die ihn eigentlich nur noch symphatischer erscheinen lässt.

Auch sehr gut, wenn auch z.Z. im falschen Trikot unterwegs: Andreas Görlitz. Nach Karlsruhe ausgeliehen lieferte er konstant gute Leistungen. Gestern stand er nach hinten sicher, leitete immer wieder über die rechte Seite neue Angriffsversuche ein und war der beste Mann der Badener.

Zusammengefasst war das ein souveräner Auftritt mit einer ungewohnt guten Chancenausbeute, bei dem man sich phasenweise dem immensen Druck des Aufsteigers erwehren musste, letztlich aber – dank der Tore zum richtigen Zeitpunkt – einen nie gefährdeten Sieg mitnahm.

Vorschau: 6. Spieltag Karlsruher SC – FC Bayern München

Die Sonne scheint, die Bayern spielen in Karlsruhe und ich bin im Stadion dabei! Es gibt wahrlich langweiligere Sonntage als diesen.

Die Fans der Badener freuen sich natürlich überschwenglich auf die Bayern und auf die Rückkehr des verlorenen Sohnes Oliver Kahn. Ich bin gespannt wie die Wildpark-Bruddler den ehemaligen Nationaltorhüter empfangen werden.

Vor der Partie gegen den Rekordmeister hegt und pflegt der KSC sein Image als Under-Underdog, Grundtenor in der Stadt: „Man hat kein Chance, also sollte man sie auch nutzen!“. Dabei stehen die Chancen ja nicht mal sooo schlecht den ÜberBayern ein Bein zu stellen: Abräumer Maik Franz steht wieder zur Verfügung, die Bayern haben ein Spiel mehr in den Knochen und stehen nach zwei Unentschieden und einem wenig überzeugenden 1:0 Erfolg gegen Belenenses unter höherem öffentlichen Druck als der Aufsteiger. Wobei: Der Ausfall von Godfried Aduobe ist für den KSC schon ein Verlust, da Adoube in den letzten beiden Partien gute bis sehr gute Leistungen gezeigt hat.

Bayern muss sich also wahrscheinlich wieder einmal darauf einstellen das die Räume schnell und resolut eng gemacht werden und Ribéry wird sicher mehr als ein Mal mehreren Gegenspielern gleichzeitig gegenübersehen. Doch wie so oft hoffe ich auch diesmal auf eine Reaktion der Mannschaft rund um den Franzosen. Mit Klose und Toni vorne dürfte wieder der erste Sturm gesetzt sein, so das die Abwehrreihen der Karlsruher hoffentlich mehr zu tun haben werden, als ihnen an diesem sonnigen Nachmittag lieb ist.

Wirkliche Sorgen bereitet mir eigentlich nur die Form von Schweinsteiger. Wie schon hier angedeutet, wäre es vielleicht gar nicht mal so falsch ihn draussen zu lassen um Hamit Altintop von Beginn an eine Chance zu geben.

Egal wer letztlich auf dem Platz steht: Langweilig dürfte es heute nachmittag so oder so nicht werden.

5. Spieltag: FC Bayern München – Schalke 04 1:1 (0:0)

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Es war irgendwann in der 2. Halbzeit: Van Bommel erkämpft sich den Ball im Mittelfeld gegen Jones, läuft gemächliche drei Schritte und spielt dann den Ball mit einem 30 Meter Pass nach rechts vorne. Eigentlich nichts ungewöhnliches bei einem Fussballspiel, allerdings war kein anderer Spieler, weder mit blauem und schon gar nicht mit rotem Trikot in der Nähe so dass Bommelchens Ball ins Nichts trudelte.

Solche und ähnliche Szene gab es gestern viele, vor allem in der zweiten Halbzeit. Die Bayern bewegten sich zu wenig und dem ballführende Spieler standen meist mehrere Gegenspieler im Weg.

Nur in den ersten 30 Minuten war es ein wirklich ansehnliches Fussballspiel, in den die Bayern Druck machten, gut kombinierten, sich jedoch allerdings ordentlich stehenden Schalkern gegenüber sahen. Angetrieben durch Franck Ribéry vergaben der für mich überaschend aufgestellte Toni, Klose und Lell die besten Möglichkeiten zur Führung. Die gelang allerdings den Gästen aus Gelsenkirchen nach einem schnellen Gegenangriff durch Rakitic. Lucio hatte den Ball bei einem seiner „Ausflüge“ in die gegenerische Hälfte verloren und damit die Chance erst ermöglicht.

Den überraschenden Gegentreffer musste München erst mal verdauen. Bis auf eine weitere Großchance für Rakitic, die Kahn sauber parierte passierte dann aber bis zum Halbzeitpfiff nichts mehr.

Nach der Pause kam Bayern durch Klose zum Ausgleich und war danach auch optisch überlegen, allerdings fehlte im Spiel nach vorne immer wieder die Genauigkeit.

Nach etwas mehr als einer Stunde schienen sich bei den Münchenern die Länderspielstrapazen der vergangenen anderthalb Wochen bemerkbar zu machen, die Pässe würden ungenauer, das Spiel statischer. Schalke tat auch nicht mehr als nötig. Beide Abwehrformationen hatten bis zum Ende keine Probleme ihre Gegner am Torerfolg zu hindern. Lediglich Hamit Altintop und Bordon auf der Gäste-Seite kamen nochmal kurz vor dem Ende zu erwähnenswerten Chancen.

Erneut also unentschieden in der Liga und das verdientermaßen. Ein Sieg gegen sauber und diszipliniert auftretende Schalker wäre zuviel des Guten gewesen. Asamoah, Rafinha und Kuranyi waren die auffälligsten Spieler der Gäste. Bei Bayern wusste eigentlich niemand so richtig zu gefallen. Schweinsteiger, Ribery und Jansen wirkten überspielt und phlegmatisch in ihren Aktionen. Auch der eingewechselte Podolski brachte keine Dynamik ins Angriffspiel, so dass man von einer gerechten Punkteteilung sprechen kann.

Ein Wort noch zu Van Bommel: Während er letzte Saison im bayrischen Mittelfeld als eingäugiger König unter Blinden galt, scheint er in diesem Jahr entbehrlich zu sein. Immer wenn er an den Ball kam, verlangsamte er das Spiel oder spielte unpräzise Pässe. Neben Ribéry, Ze Roberto und Schweinsteiger, wirkt er im Angriff wie ein klobiger Bremsklotz, den er eigentlich für die gegnerische Offensive darstellen sollte. Irgendwie schade.

Vorschau: 5. Spieltag FC Bayern München – Schalke 04

Endlich wieder normaler Fussball! Zwar wars nicht allzuschlimm mit dem Entzug, da die Nationalmannschaften in der ganzen Welt aktiv waren, aber in Ihrer Wirkung waren die Spiele in etwa so gut, wie Methadon für einen knallharten Junkie.

Morgen ist Schalke 04 in der Allianz Arena zu Gast und selten sind die Töne vor einem Duell mit den „Knappen“ so gemäßigt gewesen, wie vor diesem zweiten „echten“ Prüfstein nach den Bremern. Man stapelt tief in Gelsenkirchen, mit voller Absicht.
Sei´s drum, denn Hitzfeld muss – nachdem neun seiner Spieler für ihre Nationalmannschaften unterwegs waren – schauen, wer für das Spitzenspiel des 5. Spieltages einsetzbar ist und wer lieber draussen bleiben sollte.

Nach dem Theater um die Verletzung bzw. Behandlungsmethoden von Luca Toni, wäre es für viele überraschend wenn er von Beginn neben Klose stürmen würde. Da nur ein Stürmer gegen die meistens ordentlich stehende Schalke-Abwehr mit einem kompromisslosen Fabian Ernst als Abräumer davor zu wenig wäre, tippe ich mal darauf das Lukas Podolski als hängende Spitze eingesetzt werden wird. Er ist zwar noch lange nicht der alte, aber er bemüht sich und ist auf einem guten Weg, wie im Spiel gegen Rümänien zu sehen war. Ansonsten sind im Mittelfeld keine grossen Überraschungen zu erwarten, da kein wirklicher Anlass für eine Umstellung besteht.

Die Gäste reisen mit den topfitten Offensivkräften Rakitic und Halil Altintop an, beide haben unter der Woche für ihre Nationalmannschaften eingenetzt und wollen sicherlich diesen Lauf beim Rekordmeister fortsetzen. Gerade für Halil Altintop wird es ein besonderes Spiel werden, da er erstmals auf seinen Zwillingsbruder Hamit im Bayern-Trikot treffen wird. Selbiger hat in dieser Saison bereits 2x in der Liga getroffen und ist für mich die eigentlich Überraschung im Bayern-Kader, hier ich ihn vor Saisonbeginn bei den vielen anderen grossen Namen, _nur_ als „Ergänzungsspieler“ der dieses Jahr mehr Zeit auf der Bank als auf dem Spielfeld verbringen würde. Respekt für die bisherige Leistung.

Bei einem Sieg wären Bayern dann für Schalke auf sieben Punkt weg und selbst zu einem so frühen Zeitpunkt in der Saison wäre das eine Menge Holz, an dem die Ruhrpöttler eine Weile zu knabbern hätten. Möglich auch das einige Schalker bereits mit ihren Gedanken beim Champions-League-Spiel gegen Valencia (am nächsten Dienstag) sind… Ich hätte da vollstes Verständnis für… :-)

4. Spieltag: Hamburger SV – FC Bayern München 1:1 (0:0)

Auch wenn es komisch anmutet: Endlich haben wir mal nicht gewonnen! Der Hype um den FC Bayern hatte in der letzten Zeit beinahe schon wahnwitzige Züge angenommen. Von einer Saison ohne Punktverlust oder einem Durchmarsch zu Meisterschaft war die Rede. Damit ist jetzt Schluss.

Dem HSV genügten die hohe Laufbereitschaft, sowie eine kompakte Defensivleistung um den Kombinationsfluss der Bayern aus den ersten drei Spielen zu stoppen und zu zeigen, dass der Rekordmeister auch nur sterblich ist. Das Mittelfeld war mit Jarolim und De Jong perfekt zugestellt, so daß es z.B. Ribéry zum Teil schon bei der Ballannahme mit zwei Gegenspielern zu tun hatte. Dabei waren die Zweikämpfe stets im erlaubten Rahmen, bis auf die zwei Ausnahmen Schweinsteiger und Atouba. Ersterer hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und selbst Dinge wie die Ballannahme wollten ihm gestern nicht gelingen. Letzterer bettelte förmlich um eine Rote Karte, indem er den Fuss über den Rücken und Hinterkopf des am Boden liegenden Altintop zog.

Doch an den zahlreichen Schiedsrichterfehlentscheidungen hat es nicht gelegen, das Bayern nur Unentschieden gespielt hat, denn neben der immensen Hamburger Gegenwehr, war zuwenig Bewegung im Spiel nach vorne. Klose, leidet noch sichtlich an seiner Verletzung aus dem Bremen-Spiel und lief die ganze Zeit über sehr unrund so das Bayern de facto mit 10 Mann auf dem Platz war. Das Gegentor war – genau wie der Treffer von Miro – aus heiterem Himmel, allerdings nach der Leistung gestern verdient. Ansonsten blieb vieles nur Stückwerk, zwingende Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware, dank beider Abwehrreihen.

Aber sei´s drum: Das Spiel hat gezeigt das Bayern mit Engagement und Disziplin in der Abwehr die Stirn geboten werden kann. Dabei haben es sich die Münchener selbst schwer gemacht indem Sie nur mit einem unfitten Stürmer aufliefen und sich z.T. im überfüllten Mittelfeld die Wege selbst zu stellten. Hoffentlich findet sich Podolski und Klose und Toni kommen heil von ihren Länderspielen wieder, denn nur mit einem Mann vorne ist Bayern viel mehr auf ein dynamisches, lauffreudiges Mittelfeld angewiesen, das auch nicht in jedem Spiel Vollgas geben kann.