Eilmeldung: Hitzfeld kommt für Magath!

Gerade in den SWR3-Nachrichten und im kicker:

Der FC Bayern hat auf den miserablen Rückrundenstart reagiert und Trainer Felix Magath beurlaubt. Am Tag nach der Nullnummer gegen den VfL Bochum sickerte durch, dass der 53-Jährige am Freitag beim 1. FC Nürnberg nicht auf der Bank sitzen wird. Nach kicker-Informationen wird Ottmar Hitzfeld neuer Cheftrainer an der Säbener Straße.

„Verrückt gelaufen“ gegen Bochum

19. Spieltag 2006/2007:
FC Bayern München – VfL Bochum 0:0 (0:0)

Alle Anzeichen verdichtet sich: Bayern kann den Titel für dieses Jahr abschreiben, denn entgegen allen Ankündigungen von Trainer („Drei Punkte. Schluss. Punkt.„) und Vorstand („Ich hoffe auf eine Gegenreaktion gegen Bochum„) – der FC Bayern bleibt im Jahr 2007 weiterhin ohne Sieg. Vier Tage nach der 2:3 Niederlage bei Borussia Dortmund kam der Rekordmeister im eigenen Stadion nicht über ein frustrierendes 0:0 über den Tabellenfünfzehnten aus dem Ruhrgebiet hinaus.

Okay, man hat sich bemüht, allerdings wie schon so oft gegen defensiv gut organisierte Mannschaften sehr schwer getan und nur wenige (bzw. eine einzige) Großchance(n) herausgespielt. Statt eines entschlossen agierenden Rekordmeisters, agierte nur eine verunsicherte, emotionslose Bayern-Elf die sich „verrückt lief“, wie Mark van Bommel den Auftritt der eigenen Mannschaft nach dem Abpfiff bei Arena zum Besten gab. Der einzige Spieler, von dem ich heute abend sagen würde, dass er heute (fast) alles gegeben hat.

Er war es auch der in der 34. Minute die größte Möglichkeit zur Führung, schoss aber völlig frei stehend VfL-Keeper Drobny (?) an. Der Rest der Angriffsbemühungen bestand aus verzweifelten Fernschüssen, vielen Fehlpässen und einfallslosem Ballgeschiebe.

Demichelis und Salihamidzic fanden im Spiel nach vorne so gut wie gar nicht statt. Schweinsteiger war engagiert, allerdings ebenso glück- und ideenlos wie der Rest seiner rotgekleideten Kollegen. Der Sturm, egal ob mit Podolski oder Pizarro neben Makaay, blieb mehr als blass.

Auch die Abwehr stand nicht immer sicher, die Bochumer blieben mit schnellen Kontern stets gefährlich. „Dank“ der schlechten Chancenverwertung der Gäste und -vor allem- Oliver Kahns Torwartfähigkeiten bleib es bei dieser Punkteteilung.

Auch wenn es niemand in München laut sagen will: Der FC Bayern steckt in einer tiefen (Sinn)Krise.

Solange ewige Talente wie Roque Santa Cruz durch ihre Einwechslung in der 72. die Wende zum Besseren bringen sollen und auf die Rückkehr eines Heilsbringers namens Owen Hargreaves gewartet wird, werden wir meilenweit hinter Bremen hinterher hecheln.

Und das sogar zu Recht. Denn während das Team und der Vorstand in ihrer (Körper-)Sprache verbraucht erscheinen, besitzt Werder all das, was dem FC Bayern in den letzten Jahren abhanden gekommen ist: Den Glauben an die eigene Stärke, eine konsequente und geschickte Einkaufspolitik, sowie eine taktisches Konzept auf dem Spielfeld.

Dafür braucht´s keine großkotzigen 30-Millionen-oder-mehr-Ankündigungen. Punkt.