„Van der Vaart wäre der ideale Spieler für Bayern“

Nein, die Überschrift ist nicht von Franz Beckenbauer oder von Uli Hoeneß, sondern von Youri Mulder, langjähriger Schalke Stürmer und ausgewiesener Holland-Experte.

Die Empfehlung entspringt nicht irgendeinem wirren Gedanken, den der ehemalige Mittelstürmer gefasst hat, sondern ist eine Reaktion auf das Interview von Rafael van der Vaart mit dem niederländischen Fußball-Fachblatt „Voetbal international“.
Dabei äußerte sich Van der Vaart über seine fussballerische Zukunft. Das er auch nach diesem Seuchenjahr beim Hamburger SV bleibt, scheint ungewiss. Zitat: „Ich will die Saison so gut wie möglich zu Ende bringen, dann sehen wir weiter.“

Mehmet Scholls Nachfolger

Bevor er seinen Traum von der spanischen Liga erfüllt, kann er noch gut und gerne 4 bis 6 Jahre in München spielen, denn solch ein talentierter Spieler im offensiven Mittelfeld ist genau das was uns seit einiger Zeit fehlt und da Mehmet Scholl dieses Jahr eh in Rente geht, hätte wir damit den passenden Nachfolger :-)

Hoffentlich bleibt er – anders als Mehmet – von den vielen Verletzungen verschont. (Übrigens: Ist euch schon mal aufgefallen, daß besonders talentierte Spieler wie z.B. Scholl, Deisler und auch Van der Vaart sehr verletzungsanfällig sind? Oder ist das etwa immer nur Pech?)

Ich hätte nicht gedacht das ich mich jemals bei einem ehemaligen Schalker bedanken würde, aber Dinge ändern sich nunmal. Also: Danke Youri! Endlich pflichtet mir jemand bei diesem Thema bei! :-)

Drei Punkte durch gelungenes Deisler-Comeback

    Bundesliga 14. Spieltag 06/07: HSV – FC Bayern München 1:2 (1:0)

Es scheint so langsam zur Gewohnheit zu werden, das die Magath-Truppe bescheiden auftritt, zu Recht hinten liegt, aber dann durch eine sichtbare Leistungssteigerung doch noch das Spiel gewinnt.

Doch wieder einmal muss man, wie schon nach den Siegen in Leverkusen und gegen Stuttgart, zugeben dass Bayern in der zweiten Halbzeit einfach besser war als der Gegner und letztendlich auch verdient gewonnen hat.

Allerdings waren die ersten 45 Minuten wieder mehr als haarsträubend. Ideenloses Ballgeschiebe, kaum Bewegung im Angriff und null Torchancen ließen mich wieder einmal das allerschlimmste befürchten. Sollten wir etwa erneut einer krisengeschüttelten Mannschaft am Abgrund als Aufbaugegner auf die Beine helfen?

Glücklicherweise bewies Felix Magath mit der Einwechslung von Sebastian Deisler zu Beginn der zweiten Halbzeit ein glückliches Händchen. Der Langzeitverletzte Deisler brachte mehr Dynamik in das bis dato nicht vorhandene Offensivspiel und sorgte mit seinen beiden tollen Vorlagen auf Makaay und Pizarro dafür daß das Spiel endlich kippte.
Der HSV seinerseits schien nach einer ansprechenden Leistung im ersten Durchgang Angst vor der eigenen Courage bekommen zu haben und präsentierte sich in Halbzeit 2 als das, was seit Wochen offensichtlich ist: Eine bis ins Mark verunsicherte, desolate Truppe.

Bereits mit dem Ausgleich war mir klar: Hamburg würde auch dieses Spiel zuhause verlieren. Denn die Bayern kamen immer mehr in Spiellaune, erarbeiteten sich zunehmend gute Torchancen und Hamburg musste sich schliesslich bei Torwart Wächter bedanken, daß die Pleite nicht noch höher ausgefallen ist.

Mag sein, dass die schlechte erste Halbzeit der Münchener den Ereignissen rund um das Spiel in Moskau geschuldet war. Zrotzdem darf man sich nicht so passiv präsentieren, schon gar nicht in fremden Stadien. Denn hätten wir im nicht gegen den HSV, sondern gegen einen Gegner mit etwas mehr Selbstvertrauen gespielt, dann hätten wir auch dieses Post-Champions-League-Spiel mit Pauken und Trompeten verloren. Trotzdem: Die Aufholjagd in der zweiten Halbzeit hat Spaß gemacht, auch wenn Sie mich viele Nerven gekostet hat. Wer will denn schon momentan gegen Hamburg wichtige Punkte liegen lassen? :)

Hoffentlich gelingt es Bayern nächste Woche gegen Gladbach daran anzuknüpfen und einen schön heraus gespielten Sieg zu holen – ohne den üblichen Schlafwagenfussball am Anfang und den Rückstand zur Halbzeitpause.

Bayern München – VfB Stuttgart 2:1 (2:1)

    Bundesliga 13. Spieltag 06/07: FC Bayern München – VfB Stuttgart 2:1 (2:1)

Eine lang vermisste Zufriedenheit macht sich heute breit, denn der FC Bayern hat zum ersten Mal in dieser Saison zwei Spiele hintereinander gewonnen. Eine schöne und schnelle Partie von war das heute in der Allianz Arena – allerdings nur in der ersten Hälfte.

Die Münchener von Beginn an mit erkennbar größeren Siegeswillen, wurden mit einem schön heraus gespielten Konter kalt erwischt, erhöhten aber umgehend den Druck und drehten, wie schon gegen Leverkusen, aufgrund der höheren Kampf- und Laufbereitschaft durch Treffer von Makaay und Pizarro das Spiel.

Stuttgart mit mehr Engagement in der vom Spielniveau her deutlich schwächeren zweiten Halbzeit. Der Rekordmeister agierte zurückgezogen, konzentrierte sich darauf, den Vorsprung über die Zeit zu retten und den entscheidenden Konter zu setzen. Der Ausgleichstreffer blieb den Gästen aber verwehrt, da Stuttgart im Spiel nach vorne nicht zwingend genug war um die gut stehende Bayern Defensive in Verlegenheit zu bringen. Einzig erwähnenswertes aus bayrischer Sicht in Halbzeit zwei je eine Chance für Salihamidzic und Van Bommel, sowie die Einwechslung von Sebastian Deisler, nach achtmonatiger Verletzungspause, zwanzig Sekunden vor dem Abpfiff.

Bayern also wiederholt mit Moral und Comeback-Qualitäten in der Liga, hält mit dem verdienten Sieg über die zuletzt hoch gelobten jungen Stuttgarter den Anschluss an die an den neuen Tabellenführer Schlacke Schalke 04, dem siebten in dieser Saison. Stuttgart jetzt mit der ersten Niederlage seit dem dritten Spieltag zwei Punkte dahinter auf Platz 3.

Einsatz statt System

Felix Magath schien nach dem knappen 3:2 Sieg in Leverkusen gut gelaunt zu sein. „Wir, der FC Bayern, kommen zurück und sind auf dem Weg, die Alten zu werden“, sagte der Bayern-Trainer. Er sprach damit die seit langem vermisste Fähigkeit an, ein verloren geglaubtes Spiel doch noch wenden zu können.

Die Grundvoraussetzung dafür – Einsatz, Leidenschaft und Moral – hatte die Mannschaft beim letzten Auswärtsspiel auf Schalke noch angedeutet, dann aber gegen Hannover 96 gänzlich vermissen lassen. Das es gegen Leverkusen dann doch noch gelungen ist, nach einem Rückstand in der 80. Minute das typische Phlegma abzuschütteln und binnen drei Minuten die Partie zu drehen, gibt etwas Hoffnung für die kommenden Aufgaben. Die Mannschaft zeigte Reaktion und scheint intakt zu sein.

Wie schon öfter erwähnt, ist diese Saison mit dem aktuellen Kader IMHO nur etwas zu bewegen, wenn sich die Mannschaft 100%ig einbringt, den Zweikämpfen auf dem Platz stellt, Laufbereitschaft, sowie dem Gegner die typisch einschüchternde – selbstbewusste statt selbstverliebte – „Bayern Arroganz“ zeigt. Ganz nach dem Motto: „Ihr könnt spielen wie ihr wollt – wir gewinnen sowieso!“.

Doch bei aller Freude über die späten 3 Punkte und den Ausrutscher der Norddeutschen: Der Sieg in den Schlussminuten war ein gewaltiger Kraftakt. Spielerische Leichtigkeit oder sogar „Spaßfussball“ (Rummenigge) war nicht im Ansatz zu erkennen. Die „Schwachstelle“ im zentralen Offensiven Mittelfeld wurde von Magath mit Schweinsteiger besetzt, der sich dort aber über die gesamte Spielzeit hinweg schwach präsentierte (Kicker Note 4,5). Aber noch schlimmer: Die Mannschaft verfiel von Beginn der zweiten Hälfte an bis zum Rückstand, in diesen merkwürdigen, lethargischen Zustand, dem Sie beispielsweise diese miese erste halbe Stunde auf Schalke, oder weite Strecken des Spiel gegen Wolfsburg zu „verdanken“ hatte.

Diesen „Dämmerzustand“ gilt es in Zukunft zu vermeiden, am besten schon am Samstag gegen den auswärtsstarken Tabellenführer und Magaths Ex-Verein VfB Stuttgart, sonst setzt es die nächste Saison- bzw. Heimniederlage. Damit wäre es dann keine 9 Punkte, wie letztes Wochenende befürchtet, sondern „nur“ sieben, aber auch das wären (für die bayrische Fußballseele) sieben zuviel.

Bayern München – Hannover 96 0:1 (0:0)

Grau-en-haft. Einfach nur grauenhaft, peinlich und deprimierend zuhause gegen Hannover 96 zu verlieren, vor allem in dieser unterirdischen Art und Weise. Diese Saison – und da lege ich mich jetzt einmal fest – ist der FC Bayern einfach nicht in der Lage gegen die vermeintlich „Kleinen“ zu gewinnen.

Genau genommen ist es für die Gegner noch nie so einfach gewesen gegen München zu gewinnen, denn die Mannschaft spielt ohne jegliche Inspiration, produziert einfach zu viele (stellenweise peinliche) Fehlpässe und strahlt überhaupt keine Torgefahr aus. Der aktuelle Kader kann offensichtlich die Abgänge von Ze Roberto, Michael Ballack sowie den Ausfall von Owen Hargreaves nicht verkraften. Ottl und Schweinsteiger fehlt es an Konstanz, Karimi bleibt weiterhin den Beweis seiner Klasse schuldig und auffällig unauffällig. Van Bommel war heute mit nur 32% gewonnen Zweikämpfen der schlechteste im unansehnlich aufspielenden Mittelfeld. Das wieder einmal der alte Mehmet Scholl eingewechselt wurde um die Wende zu bringen, ist bezeichnend für den momentanen Mangel an Alternativen. Es fehlt an Kreativität und Bewegung an allen Ecken und Enden. Besonders fürchterlich: Über die gesamte Spielzeit hinweg gab es keine einzige wirklich herausgespielte Torchance – ein Phänomen das diese Saison öfter zu bewundern ist.

Mit der vierten Saisonniederlage am 11. Spieltag muss sich die Mannschaft, Trainer und auch die Chefetage genauestens überlegen, wie sie auf diese kümmerlichen Leistungen in der Bundesliga reagiert. Felix Magath muss, wie schon einmal von mir erwähnt, gehörig Überstunden machen um der Mannschaft eine zumindest erkennbare Lauf- und Kampfbereitschaft einzuimpfen, ansonsten sollten wir uns am besten heute schon für den UI-Cup anmelden um uns in der Sommerpause mit den Mannschaften aus Weißrussland oder Kasachstan zu messen.

Bayern München – Hannover 96 – Erste Hälfte

Lethargisch, pomadig und träge…inzwischen gehen mir so langsam die Adjektive aus um die Spielweise des FC Bayern zu beschreiben. Das gesamte Mittelfeld ist wieder einmal ein Komplettausfall, und wie so oft liegt das nicht an der gegnerischen Defensive sondern an der eigenen Faulheit. Insbesondere Van Bommel scheint sich heute einen ruhigen Abend auf dem Spielfeld zu gönnen, indem er vorzugsweise über den Platz geht, anstatt zu rennen.
Das der Spielbeginn verschlafen wird, ist leider nichts Neues – dass es jedoch diese Saison nicht einmal dafür reicht um den Tabellenletzten in seine Schranken zu weisen ist für mich erschreckend. Demichelis´ Fehler, an der Außenlinie der kurz vor dem Halbzeitpfiff zum Gegentor führte passt zur heutigen, äußerst dürftigen Präsentation.

2:2 Remis auf Schalke

Was war das für eine desolate erste Halbzeit des FC Bayern? Genau wie gegen Werder Bremen hat die Mannschaft die ersten dreißig Minuten komplett verschlafen und präsentierte sich harmlos, lethargisch und uninspiriert.

Schalke hingegen präsentierte sich nach den vielen Diskussionen um Trainer Mirko Slomka und dem großen Schweigen, von Beginn an engagiert und selbstbewusst und ging verdientermaßen nach schönen Treffern von Lövenkrands und Kobiashvili innerhalb der ersten 20 Minuten verdientermaßen mit 2:0 in Führung. Die Bayern waren bis dahin überhaupt nicht auf dem Platz wahrzunehmen, standen zu weit Weg von ihren Gegenspielern und hätten sich auch nicht beschweren dürfen, wenn es nach einer halben Stunde drei oder vier zu null gestanden hätte.

Erst nach dem 0:2 wachten die Bayern endlich auf und erarbeiteten sich erste Spielanteile. Das Makaays Tor in der 34. wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt wurde, war eben Pech, doch schließlich schaffte Ottl kurz vor dem Halbzeitpfiff den Anschlusstreffer.

Nach der Pause dann ungekehrte Verhältnisse: Bayern spielte entschlossener und souveräner – Schalke entglitt die Partie, verunsichert und unkonzentriert präsentierten Sie sich zu Beginn der zweiten Hälfte. Folgerichtig dann der Ausgleich von Makaay in der 52. Danach weiterhin gute zwanzig Minuten der Bayern, allerdings ohne wirklich gefährlich vor das Schalker Tor zu kommen. Danach verflachte das Spiel, da sich beide Mannschaften mit dem leistungsgerechten Unentschieden zufrieden gaben.

Nun, inzwischen sind meine Ansprüche an diese Bayern-Mannschaft so niedrig, das ich nach den letzten Auswärtsniederlagen, mit dem einem Punkt aus Gelsenkirchen sehr gut leben kann. Außerdem hat die Mannschaft Moral gezeigt und ist nach einem Zwei-Tore Rückstand wiedergekommen, allerdings kann das auf Dauer nicht der Anspruch in der Bundesliga sein. Obwohl, bei dem aktuellen Kader muss man wirklich dankbar für jeden Punkt sein. Schalke hingegen hat es nicht geschaft einen am Boden liegenden Konkurrenten entscheidend auszuknocken und damit für einige Zeit Ruhe im eigenen Lager zu Sorgen. So wirklich zufrieden sind nach diesem Spiel wohl nur die Bremer, denen das Unentschieden der beiden Konkurrenten am meisten nützt.

Unter den Blinden ist der Einäugige König!

    Champions League 4. Spieltag 06/07: FC Bayern München – Sporting Lissabon 0:0 (0:0)

Das mut- und ideenlose Ballgeschiebe in dieser Saison fand heute Abend im vierten Spiel der Champions-League Gruppenphase gegen Sporting Lissabon seine traurige Fortsetzung.

Wie schon so oft, war auch in dieses Mal im Bayern-Spiel an der gegnerischen Strafraumgrenze Schluss für die Magath-Elf, in der Lell für den wegen muskulären Problemen in der Hüfte pausierenden Van Bommel, sowie Salihamidzic für den gesperrten Schweinsteiger auflief. Dabei lag die Harmlosigkeit im Angriff nicht an den Verteidigungskünsten von Lissabon, die durchaus gefällig kombinierten aber leider zu schwach im Abschluss waren, sondern an den äußerst behäbigen und ungenauen Aktionen der bayrischen Offensive.

Selbige verdiente heute Abend nicht mal ihre Bezeichnung, denn wie harmlos sich Pizarro und Mein Liebling Roque Santa Cruz präsentierten, war überwiegend haarsträubend und erschütternd zugleich. Roy Makaay war der Einäugige unter den Blinden, denn er war der einzige im Team der annähernd Normalform erreichte und es gelegentlich verstand für Gefahr vor dem Tor von Ricardo zu sorgen. Aber auch er vergab seine seltenen Chancen zur Führung. Lissabon brachte ebenfalls nichts auf das Tor von Oliver Kahn bis auf den Lattenkracher in der 77. Minute, so daß dieses schlechte Spiel gerechterweise mit dem hässlichsten aller Resultate endete.

Insgesamt gab es viel zu wenig Tordrang für eine Aufstellung mit drei Stürmern. Ist übrigens schon irgendjemandem aufgefallen das wir in dieser Formation keinen Ersatz für den Angriff auf der Bank haben? Vor diesem Hintergrund sollte Magath vielleicht darüber nachdenken, künftig wieder nur zwei Spitzen zu bringen – zumindest bis Podolski wieder fit ist.

Wenn man diesem Abend etwas positiven abgewinnen kann, dann nur den vorzeitigen Einzug in das Achtellfinale und folgende Erkenntnis: Ob 4-3-3 oder 4-4-2 – ganz egal in welcher Formation der Rekordmeister momentan auch aufläuft – Das Fehlen einer zentralen Figur im Aufbauspiel des FC Bayern lässt sich nicht kaschieren. Punkt.