4. Spieltag: Hamburger SV – FC Bayern München 1:1 (0:0)

Auch wenn es komisch anmutet: Endlich haben wir mal nicht gewonnen! Der Hype um den FC Bayern hatte in der letzten Zeit beinahe schon wahnwitzige Züge angenommen. Von einer Saison ohne Punktverlust oder einem Durchmarsch zu Meisterschaft war die Rede. Damit ist jetzt Schluss.

Dem HSV genügten die hohe Laufbereitschaft, sowie eine kompakte Defensivleistung um den Kombinationsfluss der Bayern aus den ersten drei Spielen zu stoppen und zu zeigen, dass der Rekordmeister auch nur sterblich ist. Das Mittelfeld war mit Jarolim und De Jong perfekt zugestellt, so daß es z.B. Ribéry zum Teil schon bei der Ballannahme mit zwei Gegenspielern zu tun hatte. Dabei waren die Zweikämpfe stets im erlaubten Rahmen, bis auf die zwei Ausnahmen Schweinsteiger und Atouba. Ersterer hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und selbst Dinge wie die Ballannahme wollten ihm gestern nicht gelingen. Letzterer bettelte förmlich um eine Rote Karte, indem er den Fuss über den Rücken und Hinterkopf des am Boden liegenden Altintop zog.

Doch an den zahlreichen Schiedsrichterfehlentscheidungen hat es nicht gelegen, das Bayern nur Unentschieden gespielt hat, denn neben der immensen Hamburger Gegenwehr, war zuwenig Bewegung im Spiel nach vorne. Klose, leidet noch sichtlich an seiner Verletzung aus dem Bremen-Spiel und lief die ganze Zeit über sehr unrund so das Bayern de facto mit 10 Mann auf dem Platz war. Das Gegentor war – genau wie der Treffer von Miro – aus heiterem Himmel, allerdings nach der Leistung gestern verdient. Ansonsten blieb vieles nur Stückwerk, zwingende Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware, dank beider Abwehrreihen.

Aber sei´s drum: Das Spiel hat gezeigt das Bayern mit Engagement und Disziplin in der Abwehr die Stirn geboten werden kann. Dabei haben es sich die Münchener selbst schwer gemacht indem Sie nur mit einem unfitten Stürmer aufliefen und sich z.T. im überfüllten Mittelfeld die Wege selbst zu stellten. Hoffentlich findet sich Podolski und Klose und Toni kommen heil von ihren Länderspielen wieder, denn nur mit einem Mann vorne ist Bayern viel mehr auf ein dynamisches, lauffreudiges Mittelfeld angewiesen, das auch nicht in jedem Spiel Vollgas geben kann.