Es waren nicht wenige, die heute abend in Erwartung eines Schützenfestes in die Allianz Arena gekommen waren. Letzendlich sollten Sie auch nicht enttäuscht werden: 5:0 ist schon eine ordentliche Klatsche. Doch so einfach ging es dann doch nicht…
Nach ruhiger Anfangsphase kam Bayern immer stärker auf und drückte Cottbus über die gesamte Spielzeit hinweg in die eigene Hälfte, doch keine der vielen Bayern-Chancen in der ersten Hälfte war richtig zwingend, da die notwendige Präzision im Abschluss fehlte.
Cottbus bricht ein
Im zweiten Abschnitt die Bayern weiter überlegen, allerdings ohne wirkliche Torgefahr auszustrahlen. Erst das nicht gegebene Freistosstor von Franck Ribéry küsste die Bayern wach und der Bayern-Express kam so richtig ins Rollen. 1x Klose – im nachstochern nach einer Ribéry-Flanke von rechts – und 1x Demichelis brachten den Rekordmeister auf die Siegerstrasse. Danach ergaben sich die Cottbusser förmlich und die Bayern kombinierten nach Belieben. Besonders schön herausgespielt dann das 3:0 durch Luca Toni, nach einem direkten Pass von Ribéry auf Klose, der dann im Strafraum den Ball quer für den Italiener auflegte.
Kroos-artige Vorlagen
Damit war der Käse auch gegessen und Ottmar Hitzfeld wechselte gleich dreimal aus. Für Ribéry, Toni und Zé Roberto kamen Schweinsteiger, Podolski und das 17jährige Supertalent Toni Kroos. Und gerade letzterer tat bei seinem ersten Bundesligaspiel so, als würde er das schon seit Jahren machen: Kaum im Spiel, sieht er Klose im gegnerischen Strafraum stehen und flankt punktgenau auf den Nationalstürmer, der dann trocken zum 4:0 einnetzt. Was für ein Debüt! Danach lies München den Ball gemächlich in den zirkulieren und das Spiel austrudeln. Kurz vor Ende flankte Kroos noch einmal auf Klose, der mit dem Kopf sein drittes Tor und das 5:0 machte.
Am Ende wars dann doch die erwartete Backpfeife für Cottbus. Interessant ist das Auseinanderfallen der Mannschaft nach den ersten zwei Treffern und die Konsequenz mit der Bayern es immer weiter probiert hat zum Torerfolg zu kommen. In der letzten Saison hätte man sich langweilig den Ball in der gegnerischen Hälfte in und her geschoben, nur um sich dann entweder in der gegnerischen Deckung festzurennen oder dann den Ball aus dem Halbfeld mit Stossgebet in Richtung Strafraum zu flanken. Schön auch das die Bayern nach dem 2:0 bzw. 3:0 nicht zurückgeschaltet haben um Kräfte zu sparen sondern weiterhin den Zuschauern etwas zeigen wollten.