Auslosung Champions League Achtelfinale 2008/2009

Der Gegner des FC Bayern München im Achtelfinale der CL heisst Sporting Lissabon. Auf dem Papier sicherlich keiner der ganz großen Fische, aber trotzdem keine Selbstläufer.

Muss man aber schlagen, wenn man sich in Europa wieder etablieren und mit den ganz dicken Brocken messen will.

Chelsea – Juve Villarreal – Panathinaikos
Sporting Lissabon – Bayern München Atletico – FC Porto
Olympique Lyon – Barcelona Real Madrid – Liverpool
Arsenal – AS Roma Inter Mailand – Manchester Utd

CL 08/09 Spiel #6: Olypique Lyon – FC Bayern München 2:3 (0:3)

Hätte ich das Spiel gestern nicht gesehen, würde ich mich wahrscheinlich über die 3 Punkte und den ersten Platz in der Gruppenphase freuen, tue ich aber nicht. Denn der blutleere Auftritt in der zweiten Halbzeit war unter aller Kanone.

Okay, in der ersten Halbzeit hat sich das Team insgesamt gut bewegt – offensiv, wie auch defensiv – aber die 3:0 Führung zur Pause war viel zu hoch. Lyon hatte einige gute Chancen und spielte direkter Richtung Tor. In der Anfangsphase kamen die Franzosen mit jeder Menge Power und niemand hätte sich beschweren können, wenn es nach 10 Minuten das 2:0 für Lyon gefallen wäre. Pech für die Hausherren.

Alle Highlights auf Dailymotion

Bayern dagegen verwandelten drei Chancen eiskalt in drei Tore, allerdings gegen eine äußerst wackelige Hintermannschaft des französichen Rekordmeisters.

Nach der Halbzeitpause, hatte Ribery sogar die Chance ja auf das 4:0, vergab aber den Todesstoss und Lyon riss sich nochmal gewaltig zusammen.
Angriffswelle um Angriffswelle brandete ungebremst an den Bayern Strafraum. Mit Glück gelang es zwar noch den Gästen, den Sieg über die Zeit zu retten, allerdings bereitet mir der Auftritt in der zweiten Hälfte übelstes Kopfzerbrechen.
Lyon kam zu sehr vielen Chancen ohne gross im Mittelfeld gestört zu werden. Van Bommel und Borowski hatten keinerlei Zugriff auf das Spiel und wurde ein ums andere Mal von den Franzosen überrannt. Keinerlei Beruhigung, keinerlei Entlastung der Abwehr.

Apropos Abwehr: Stürmer mit dem Format eines Benzema sind für unsere Hintermannschaft nicht zu stoppen. Und im Achtelfinale, hat wahrlich genug davon. Also: Aufpassen!

Andererseits muss man auch die Kirche im Dorf lassen: 14 Punkte in der CL-Vorrunde geholt, kein einziges Spiel verloren, eiskalte Chancenverwertung und ein Rensing der so langsam auf Betriebstemperatur zu kommen scheint. Es könnten wahrlich schlechter für uns laufen…

Klinsmann Performance Index (KPI) Update: Spieltag 15

Nach dem dramatischen Verfall des KPI nach dem 3:3 gegen Bochum, dem im letzen KPI Update Rechnung getragen wurde (-1.0), ist Klinsmann und seinen Bayern tatsächlich eine Serie gelungen.

Seit dem knappen 1:0 Sieg in Karlsruhe am 8. Spieltag hat der FC Bayern nahezu alles gewonnen, ausser dem Unentschieden gegen den AC Florenz und das unglückliche 2:2 gegen Gladbach.

Die Mannschaft scheint sich gefunden zu haben, wirkt gefestigt und vor Selbstvertrauen strotzend. Auch körperlich macht das Team einen super Eindruck, englischen Wochen sind den Spielern in keinster Weise anzusehen.

Fazit: 11 Spiele, 9 Siege und 2 Unentschieden. Das reicht zur vorzeitigen Qualifikation zu CL-KO-Runde und – stand heute – zu Tabellenplatz 2.

Beinahe das Maximum rausgeholt, was will man mehr? Der Klinsmann Perfomance Index steigt massiv, von 1.9 Punkte auf 3.3. (Auf einer Skala von -5 bis +5).

Wie schon gesagt… viel mehr geht nicht. Sieg gegen Hoffenheim, Herbstmeisterschaft, Sieg in Lyon

36 Tore für ein Bayern-Spiel bei Premiere

Auch wenn mich vor allem das Bayern-Resultat von gestern eigentlich milde stimmen sollte, war es gestern nicht nur der Sieg, der mich gefreut hat: Das gestern Abend als einziges Spiel in der Champions League nicht als Option verfügbar war (Meine Smartcard wäre für die Sendung nicht freigeschaltet etc.) lies mir zunächst die Schlagader gewaltig anschwellen. Sich kurzfristig bei Freunden einladen oder schnell in die Kneipe flitzen war auch nicht drin, da alle mit demselben Problem zu kämpfen hatten. Dazu war die Hotline – natürlich – dauern besetzt.

Dass genau an so einem Abend dann 36 Tore in der Konferenz fallen würden, hätte sich nicht einmal der optimistischste Premiere-Mitarbeiter träumen lassen, aber es ist tatsächlich passiert.

Bei der Torflut kam man nicht mal dazu, sich über die „ausgefallene“ Übertragung zu ärgern. Niemals habe ich in so kurzer Zeit so viele Tore gesehen. Nein, da gab es keinen Unmut, ganz im Gegenteil: Hätte alles wie geplant funktioniert, hätte ich nämlich 33 Tore verpasst.

Vielleicht war´s ja Absicht? :)

CL08 Live-Blogging: Steaua Bukarest – FC Bayern München

Fazit: Anfangs überlegen, dann mit einem leichten Durchänger in der ersten Halbzeit. 2. HZ dann wieder mit gutem Beginn, dann allerdings Bukarest mit Oberhand, optisch und auch spielerisch überlegen. Bayern einfach nicht konsequent in der Abwehr und fand im Spiel nach vorne nie statt.

In der Offensive Schweinsteiger mit guten 60. Minuten, nahm sich allerdings auch in HZ1 seine Kunstpausen. Toni mit einer 1 gegen 1-Situation in der 2. HZ, in der er eigentlich das 2:0 machen MUSS. Der Italiener mit einem ganz miesen Champions League-Debüt. Podolski gänzlich ohne Akzente, mit nur einem Torschuss. Das Mittelfeld bekamen Ze Roberto und Van Bommel einfach nicht dicht. Phasenweise gabs nicht mal Luft für Gegenangriffe. Und Rensing? Alles andere als souverän, wirkt seltsam fahrig in einigen Situationen.

Okay, ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss, schon verstanden. Aber dafür braucht´s jede Menge guter Nerven.

94. Minute: Abpfiff! Hässlich, hässlich meine Herren.

90. Minute: 4 (vier!) Minuten Nachspielzeit. Warum? Egal. Toni wieder mit einem unnötigen Ballverlust, anstatt abzuspielen rennt er sich fest. Ganz schwaches Spiel von ihm, gilt aber für alle in der 2. HZ.

83. Minute: Borowski kommt für den unauffällig gewordenen Schweinsteiger.
Falls wir das hier gewinnen sollten, ist das ein äußerst schmeichelhafter Sieg und das gegen Bukarest!!!! Falls wir uns noch etwas einfangen, dann bestimmt um die 90.te herum.

81. Minute: Kapetanos kommt als weitere Spitze. Bukarest will noch mindestens einen Punkt.

77. Minute: ALTER SCHWEDE! Inzwischen ist das Spiel gekippt: Bukarest deutlich besser als Bayern, die zu passiv zu Werke gehen. Steaua engagiert und auch spielerisch überzeugend. Moreno darf mal wieder Schießen, Rensing hält noch so gerade den Ball, der ihm dann doch noch weggespitzelt wird, der Schiri pfeifft allerdings ab.

68. Minute: Gelb für Lovin nach einem harten Foul an Schweinsteiger. Für mich eigentlich glatt Rot.

66. Minute: SCHE**E! Toni alleine vor Zapata, schiesst aber zu unplaziert auf den Torwart. Das wäre so wichtig gewesen!

62. Minute: Bukarest kommt immer besser in Fahrt und gefühlt schon ganz dicht dran am Ausgleich. Bayern lässt wie schon in HZ1 zu viel Raum. Gegenangriffe werden schludrig ausgespielt, Ballverluste im Spielaufbau sind die Regel. Mir fehlt die Ordnung im Mittelfeld, jemand der gallig dazwischen haut.

61. Minute
: Podolski mit einem ersten Lebenszeichen, guter Schuss aber abgewehrt.

59. Minute: Schon wieder Pfosten für Bukarest. Arturo steht meilenweilt im Abseits, darf aber trotzdem Schiessen, Rensing wehrt den Ball irgendwie ab und er gelangt an den Pfosten.

52. Minute: Memo an mich selbst: Von Lell niemals eine gute Flanke erwarten. Nicht in diesem Spiel und auch nicht in der Zukunft. Warum spielt Oddo nicht? *argl*

51. Minute: Die Rumänen wieder mit Oberwasser. Rensing muss eingreifen.

46. Minute: Anpfiff 2. Halbzeit. Wie vermutet kommt Podolski für Klose.

Hört, Hört! Dem Kaiser wäre ein 2:0 lieber als ein 1:0. Wer hätte das gedacht…
Oha! Florenz führt übrigens in Lyon mit 2 Toren von Gilardino

45. Minute: Halbzeit! Bayern ist die deutlich bessere Mannschaft, mit starker Anfangsphase aber dann ein paar Schludrigkeiten mitte der ersten Hälfte. Ab und an liessen Sie den Hausherren etwas zu viel Raum und brachten sich damit selbst in Bedrängnis. Nach vorne kamen gute Pässe von Schweinsteiger. Er ordnete das Spiel, brachte gute Pässe an.

Wenn die Außen Lahm und Lell mehr Druck machen und die Flanken einen ticken besser werden, werden das bestimmt noch ein paar Bayern-Tore mehr geben. Klose hat mir gut gefallen, hat viel gearbeitet, wird allerdings verletzungsbedingt rausgehen müssen.

43. Minute: Inzwischen gehts im Mittelfeld etwas härter zu: Klose muss nach einem Foul behandelt werden, kommt zwar wieder auf den Platz, allerdings schwer am humpeln. Wenn ich wetten müsste, würde ich jetzt auf eine Einwechslung Podolskis setzen.

41. Minute: Das Spiel hat sich wieder etwas beruhigt. Nach der Führung kam Stea äh Bukarest auf und gewann etwas an Momentum, allerdings haben sich die Bayern zurück ins Spiel gearbeitet und stehen wieder gut bei gegnerischem Ballbesitz.

35. Minute: Guter Ball von Klose in den Strafraum auf Toni, der bringt den Ball aufs Tor, Zapata rettet quasi auf der Linie. Kurz danach Schweinsteiger mit einem Schuss aus über 20m, aber auch den hält der kolumbianer im Tor.

30. Minute: so langsam wirds eng: Demichelis lässt Moreno auf links schiessen, der Ball streift Rensings Fuß, trifft dann aber nur den Pfosten. Bukarest jetzt klar im Vorwärtsgang, Bayern lassen den Hausherren zu viel Raum.

26. Minute: Erste Anzeichen von Nachlässigkeiten auf der rechten Abwehrseite und Steaua kommt. Lucio muss das lange Bein machen um einen Schuss von der Strafraumgrenze zu verhindern, kurz danach spitzelt Lahm auf links dem Gegner den Ball vom Fuss.

22. Minute: Erste grosse Chance für Bukarest: Harter Schuss auf das Tor von Rensing, der nur abklatschen kann. Der Nachschuss der Rumänen landet aber zum Glück nur am Aussennetz. Puh.

15. Minute: TOR für den FC Bayern. Schweinsteiger mit einem Freistoss von rechts, direkt auf Van Buyten, der ihn aus ca. 7 Metern reinköpft.

3. Minute
: Erste grosse Chance für Bayern nach einem Konter, Klose treibt den Ball aus der eigenen Hälfte, sieht Lahm auf links, der lässt die halbe Abwehr stehen, passt auf Klose, dessen guter Lupfer wird von Torwart Zapata abgewehrt.

T-1: Die Aufstellung: 352 wird auch an diesem Abend, zumindest am Anfang. Rensing – Van Buyten, Demichelis, Lucio – Lahm, Ze Roberto, Van Bommel, Lell – Schweinsteiger – Toni, Klose.

Bukarest mit einem 4-5-1. Zapata – Ogararu, Goian, Ghionea, Marin – Semedo, Lovin, Dayro Moreno, Toja, Szekely – Arthuro

Hallo und guten Abend auch hier.
Ein Jahr ohne Champions League-Hyne vor einem Bayern-Spiel sind gerade vorbei. I frei mi!

Champions League 2008/2009 – Gruppenphase

In der Auslosung zur Champions-League-Gruppenphase (die ich verpasst habe… und das nach einem Jahr ohne CL!) erwischten Bayern und Bremen theoretisch machbare Gruppen beschrt. Allerdings wird die Qualifikation zur KO-Runde ein hartes Stück arbeit werden – wahrscheinlich für Bayern etwas härter als für Werder.

Der deutsche Rekordmeister bekommt es mit dem französischen Serienmeister Olympique Lyon, Steaua Bukarest und Luca Tonis Ex-Verein AC Florenz zu tun. Werder Bremen trifft auf Inter Mailand, Panathinaikos und Famagusta.

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
FC Chelsea Int. Mailand FC Barcelona FC Liverpool
AS Rom Werder Bremen Sport. Lissabon PSV Eindhoven
Girond. Bordeaux Panathinaikos FC Basel Oly. Marseille
CFR Cluj Famagusta Schachtjor Donezk Atl Madrid
Gruppe E Gruppe F Gruppe G Gruppe H
Man United Olympique Lyon FC Arsenal Real Madrid
FC Villarreal FC Bayern FC Porto Juventus
Celtic Glasgow Steaua Bukarest Fenerb. Istanbul St. Petersburg
Aalborg BK AC Florenz Dynamo Kiew BATE Borissow

Natürlich ist das erreichen der KO-Runde drin, keine Frage. Allerdings ist Lyon abgezockt, vom Namen her zwar nicht mit den grossen englischen 4 oder den Spaniern (Barca, Real) zu vergleichen, allerdings sind sie immer schwer zu spielen. Die Abwehr mit Grosso und Chris ist abgezockt, das Mittelfeld mit Juninho, Toulalan und Bodmer sehr gut besetzt und der Sturm brandgefährlich mit Benzema, Fred oder Gouvou.

Der AC Florenz ist ebenfalls unbequem und keine fussballerische Laufkundschaft. Prandelli musste zwar die Mannschaft zwar nach dem Abgang von Luca Toni im letzten Jahr und Ujfalusi (Atletico Madrid) in diesem Jahr etwas umbauen, schaffte es aber im letzten Jahr bis ins UEFA-Cup Halbfinale (wie der FC Bayern). Prandellis taktisches Grundgerüst war ein flexibles 4-3-3-System und damit lies er dank einer zahlenmäßigen Überlegenheit im Mittelfeld ein offensives Forechecking praktizieren. Die Defensive mit Torwart Sebastian Frey, Pasqual, Varguas, Krøldrup und Gamberini ist zwar namentlich nur echten Experten ein Begriff, macht ihre Arbeit kompromisslos gut. Bleibt abzuwarten wie sich die Abwehr ohne den zu Atletico Madrid abgewanderten Ujfalusi macht. Nach vorne arbeiten Montolivio, Semioli, Donadel und Almiron, Stürmerstar Adrian Mutu und Alberto Gilardino zu, der für 14Mio vom AC Milan nach Florenz kam. Dazu hat Prandelli noch das montenegrinische Top-Juwel Stevan Jovetic und Juniorennationalspieler Giampaolo Pazzini in der Hinterhand.

Steaua Bukarest kommt für mich als gänzlich unbeschriebenes Blatt daher. Ohne jegliche bekannte Spieler, aber dafür mit einem skurilen Besitzer tritt Steaua an.
Der Eigentümer George Becali konzentriert alle Aufmerksamkeit auf sich. Laut Wikipedia „sind seine Omnipräsenz in den rumänischen Medien, sein provokantes Auftreten mit vulgärer Wortwahl und beschränkter Wortschatz“ seine Markenzeichen. Weiterhin heisst es „Seine politische Gesinnung wird als Mischung zwischen kruden Ideologien aus primitivem Konservatismus, radikalen Versatzstücken (Hetze gegen Homosexuelle) und Ausbeutung des christlich-orthodoxen Glaubens für eigene Imagezwecke beschrieben.

Gigi Becali hat es sich zur Gewohnheit gemacht, Politiker und Prominente verbal anzugreifen, was dem ehemaligen Armeeclub schlechte Schlagzeilen einbringt. Auch verspricht er einige kuriose Vorhaben. Beispielsweise soll in Rumänien für jede Runde, die Steaua Bukarest international weiterkommt, eine Kirche erbaut werden. Auch hat er das Gemälde Das letzte Abendmahl von Leonardo da Vinci nachmalen lassen, wo er als Jesus dargestellt wird, umgeben von seinen Jüngern, welche in diesem Fall die Spieler und Trainer darstellen. Doch zeigte sich Gigi Becali auch von seiner frommen Seite: Nach schweren Überschwemmungen in Rumänien ließ er zahlreiche neue Häuser aufbauen und spendete über fünf Millionen Euro.“ (Quelle: Wikipedia.de (1|2)

Mehr als bizarr… jedoch letztlich passiert das wichtigste auf dem Platz. Und genau dort haben wir noch viel zu tun, vor allem wenn der FC Bayern in der Champions League weit kommen will.

Der Championsleague-Sieg: Ein realistisches Ziel für die Zukunft?

Mit gespaltenen Gefühlen verfolgte man die engültige Präsentation der Neuverpflichtungen des deutschen Rekordmeisters. Die Bayern haben sich zweifelsohne weiter verstärkt, doch auch mit Risiko.

Gab man doch allein 24 Mio für zwei 29 Jahre alte Stümer aus, von denen einer in einer enormen Formkrise und ein anderer in der Genesungsphase nach einem Beinbruch ist. Des Weiteren verpflichtete man mit Altintop und Schlaudraff wohl wieder nur Bankdrücker, dos Santos mischt auch wieder mit.

Die zwei Sterne sind bisher sicherlich Jansen und Ribery. Diese beiden versprechen Fußball auf höchstem (vor allem kämpferischen) Niveau. Die große Unbekannte in der Gleichung ist wohl Sosa. In Argentinien ist er einer der Superstars. Es wäre nicht der erste Hoffnungsträger der Bayern, der nach ein paar enttäuschenden Jahren wieder ablösefrei gegangen wird, da es an einer passenden Integration zu hapern scheint.

Und so bleibt alles an einem großen WENN hängen: Finden Klose und Toni wieder zu Ihrer Form, entwickelt sich Sosa unter der Anleitung von Ribery oder van Bommel zu einem Weltklassefußballer, dann hat Bayern den großen Coup gelandet.

Die große Frage, die stehenbleibt ist: Reicht das wirklich für einen internationalen Titelgewinn?

Eine positive Komponente ist sicherlich die Teilname am UEFA-CUP. Hier kann die Mannschaft unter eingeschränktem Druck langsam zu sich finden. Die erste Saison kann langsam angegangen und der Fokus auf die Bundesliga gesetzt werden. Für den Gewinn der Championsleague wird es dennoch nicht reichen.

Das System des Trainers und Co-Trainers ist überholt. Klinsmann hat unsere Nase reingehalten und die Bayern sträuben sich immer noch dagegen. Vergleicht man die Trainingsintensität und -art mit den englischen Top-Clubs oder dem Titelträger Milan sieht man schnell ein, dass hier etwas fehlt.

Paradebeispiel Liverpool: Diese Manschaft war in den letzten drei Jahren auch nicht stärker besetzt als die Bayern, spielte aber zwei mal im Finale, holte 2005 sogar den Titel. Dies ist eben nicht nur auf das Trainergeschick von Teamcoach Benitez, sonden insbesondere die enorme Physis seiner Spieler zurückzuführen, ohne welche dieses aggresive Pressing nicht über 90 Minuten spielbar wäre.

Oder bleiben wir in der Bundesliga. Der VfB Stuttgart hat eindrucksvoll bewiesen, dass eine Einheit, die den Willen und die Laufstärke hat, auch ohne Weltstars den Meistertitel holen kann. Wenn diese einfache Tatsache nicht zu den Bayern durchdringen will, werden sie auch die nächsten Jahre ohne den einen großen Titel auskommen müssen.

Es wird eng!

Ja richtig. Es wird wirklich eng. So richtig. In der Champions League gegen den AC Milan und auch in der Bundesliga beim Rennen um den dritten Platz.

Am Samstag in Hannover hatte 96 einfach nur Pech gegen solch eine schwache Bayern-Elf zu verlieren. Schwerfällig in Bewegung und in Gedanken standen die Bayern vor allem in der ersten Halbzeit in der AWD-Arena herum. Folgerichtig gerieten Sie kurz vor der Pause in Rückstand, nur um dann in der zweiten Halbzeit aus gefühlten zweieinhalb Chancen zwei Tore zu machen und die drei Punkte aus Niedersachsen einzufahren.

Doch da mit Schalke, Bremen und Stuttgart alle drei Mannschaften vor dem FC Bayern ebenfalls gewonnen haben, bleibt es beim zwei Punkte Rückstand auf die drittplatzierten Schwaben (4 auf Bremen, 6 auf Schalke).

Dumm, denn so ganz langsam gehen uns nämlich die Spiele aus. Noch 6 Spieltage stehen aus und bei dem Restprogramm mit Cottbus, Mainz, Gladbach und Hamburg – alles Mannschaften die sich mit Mann und Maus gegen den drohenden Abstieg stemmen werden – und auswärts gegen den VfB Stuttgart ist es alles andere einfach die Schwaben bzw. sogar die Bremer einzuholen.

Das Rückspiel am Mittwoch gegen den AC Milan wird die Richtung zeigen. Denn schafft es der FC Bayern tatsächlich unter die letzten (besten?) vier Mannschaften in Europa zu kommen, wird das der Mannschaft auch Selbstbewusstsein für den Endspurt in der heimischen Bundesliga freisetzen.

Im Zweifelsfall reicht es aber auch vollkommen aus, einfach die Champions League dieses Jahr zu gewinnen – Keine Frage :)

Rensing, Glück und 2x Van Buyten

Champions-League Viertelfinale 2006/2007 – Hinspiel:
AC Mailand – FC Bayern München 2:2 (1:0)

[Noch immer kein DSL in der neuen Wohnung – aber wofür gibts denn Internet-Cafes? :-)]

Der FC Bayern München kann das gestrige 2:2 beim AC Mailand wie einen Sieg feiern.

Über die gesamte Spielzeit hinweg war Milan die aktivere, agilere Mannschaft. Mit Tempo und Geniestreichen von Pirlo und Kaka versuchten Sie die tief stehende und äußerst defensiv agierende Bayern-Mauer zu überwinden, was Ihnen trotz vieler guter Torchancen vor der Pause gelang – dank einem gut aufgelegten Michael Rensing. Der designierte Kahn-Nachfolger hatte mehr als genug Gelegenheiten seine tollen Reflexe zu zeigen. Ich persönlich wäre ja dafür, Rensing bereits in dieser Saison bzw. in der nächsten abwechselnd mit Kahn im Tor einzusetzen, damit der Junge auf höhere Einsatzzeiten kommt.

Doch zurück zum Spiel: Nach vorne ging gestern mal wieder überhaupt gar nichts. Hitzfeld hat Makaay wohl nur der Form halber aufgestellt, denn im Spiel war nichts von dem Bayern-Torjäger zu sehen, was aber nicht an ihm, sondern seinen Kollegen im Mittelfeld anzulasten ist. Immer wieder und wieder versuchten es die München mit langen Bällen nach vorne, die aber in 99% aller Fälle bei einem Gegenspieler landeten.

In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit sah es zeitweise nach einem Debakel aus, denn die Bayern standen nur noch hinten drin, kamen stets einen Schritt zu spät und bettelten förmlich um die Gegentore. Doch als der AC Milan nach dem Abseitstor von Gilardino etwas die Zügel schleifen lies, befreiten sich die Bayern aus der Umklammerung und schafften durch Van Buyten sogar den Ausgleich.

Eigentlich hätte man mit diesem 1:1 das Spiel beenden können, doch Schiedsrichter Baskakov sah in einer sauberen Lucio Grätsche im Strafraum 6 Minuten vor Schluss ein Foulspiel und pfiff einen mehr als diskussionwürdigen Elfmeter für Milan, den Kaka verwandelte.
Danach warfen die Bayern wütend alles nach vorne und kamen erneut durch Van Buyten in wirklich allerletzter Sekunde (93.Min) zum erneuten Ausgleich.

Hitzfelds Taktik ist mit zwei defensiven Mittelfeldspielern ist mit etwas Glück aufgegangen. Die Greisentruppe des AC Milan hat es nicht geschafft die vielen Spielanteile und Torchancen in einen sicheren Sieg umzumünzen, was aber an der Zeckigkeit der gesamten Mannschaft, aber auch an der gut stehenden Innenverteidigung Lucio/Van Buyten, sowie einem Super-Rensing lag.

Im Rückspiel nächste Woche sind Oliver Kahn und Mark van Bommel wieder an Bord. Aber auch wenn den Bayern ein 0:0 bzw. ein 1:1 für ein Weiterkommen reichen würde: Mit soviel Glück wie im Hinspiel sollten die Münchener dann allerdings nicht mehr rechnen.