Kleine Fische

Auch wenn der FC Bayern der Meinung ist, dass in dieser Saison das Festgeldkonto kräftig geplündert wird – im Vergleich zu Manchester United sind die Verpflichtungen von Luca Toni, Marcell Jansen und Co. ganz kleine Fische.

Die Mittelfeld-Wunderkinder Nani von Sporting Lissabon und Anderson vom FC Porto werden ab der kommenden Saison das Team von Sir Alex Fergurson verstärken. Die beiden Kreativkräfte wurden für etwa 50 Millionen Euro losgeeist. Dazu wurde der 25 Millionen Euro Transfer von Owen Hargreaves bestätigt.

Zusammengerechnet also 75 Mio. € für drei hochkarätige Spieler, die ihren Leistungszenit noch lange nicht erreicht haben.

Aber Manchester ist noch lange nicht satt: Dimitar Berbatov soll im Tausch gegen Louis Saha plus 15.000.000 Euro zum englischen Meister gelotst werden.

Bei solchen Summen können wir eigentlich nur neidisch Richtung Insel schielen und froh darüber sein, dass überhaupt noch irgendein Spieler zu uns kommen wird. Das Beispiel Manchester zeigt aber auch: Die richtigen Wunderkinder der Marke Christiano Ronaldo (kam im Sommer 2003 für 17.5 Mio), Anderson und Nani, sind auf lange Sicht nicht mehr zu bekommen.

Der Kannibale auf dem Weg nach München

Was wäre die Sommerpause ohne Transfergerüchte? Langweilig! Ich persönlich wälze mich gerne in Spekulationen, nur um mich dann mit gespieltem Hochmut abzutrocknen… Doch ich schweife ab. Ich freue ich mich über die nächste „Sau, die durchs Dorf getrieben wird:“

Nach Informationen der englischen Boulevardzeitung „Daily Mirror“ ist der FC Bayern München angeblich an einer Verpflichtung von Khalid Boulahrouz, dem eisenharten Innerverteidiger, interessiert. (Ganz ehrlich: Ich kann mir einfach nicht merken wie sein Nachname richtig geschrieben wird….) . Dem Bericht zufolge sitzt der 25 Jahre alte niederländische Nationalspieler bereits auf gepackten Koffern.

Als Ablösesumme für den ehemaligen Abwehrkollegen von Daniel van Buyten werden geschmeidige 5 Millionen Euro gehandelt.

Neues Layout für Fehlpass.com

Okay, ich gebe es zu: Es wurde auch höchste Zeit!

Fehlpass.com erhält ein neues Layout! Und auch das aktuelleste WordPress dazu!

So ganz fertig sind wir noch nicht mit der Umstellung, aber das kommt dann nach und nach.

Falls irgendjemand Fehlerberichte, Layoutprobleme oder einfach nur Lob loswerden möchte – einfach einen Kommentar hinterlassen :-) Ich hoffe es gefällt euch!

Alles Toni? – Eine Frage des (neuen?) Systems

Bei Bayern bewegt sich etwas: Nach Sosa, Altintop, Schlaudraff und Marcell Jansen kommt Luca Toni als 5. Neuzugang für die neuen Saison 2007/2008. Alles Welt fragt sich: Wer kommt als nächstes? Toni-Kollege und ehemaliger Hamburger Thomas Ujfalusi? Oder doch Queresma oder Ribery?

Bleiben wir bei den Fakten – Luca Toni kommt für 11 Mio Ablöse. Mit Blick auf die vergangene und kommende Saison stellt sich jedoch die Frage: Ist der Kauf eines neuen Mittelstürmers die Lösung für das schlechte Bayern-Spiel? Lasst uns ein wenig in die Glaskugel schauen…

Ein Makaay in durchschnittlicher Form hat in dieser Saison insgesamt 16 Tore gemacht und das nicht _mit_ sondern _trotz_ der tollen Unterstützung aus dem Mittelfeld. Er hat, genau wie seine anderen Sturmkollegen Podolski und Pizarro, immens unter der Einfallslosigkeit des Mittelfelds gelitten und wurde selten gut eingesetzt oder bekam saubere Vorlagen, sondern musste sich sehr oft selbst ins Mittelfeld zurückfallen lassen um _überhaupt_ mal Bälle zu bekommen. Unter Magath probierte sich der gelernte Stürmer sogar als Spielmacher, da sonst niemand beim FC Bayern diese Aufgabe übernehmen wollte.

Und genau das ist das erste große Problem des Rekordmeisters: Das offensive Mittelfeld. Weder Roque Santa Cruz, noch Ali Karimi, Bastian Schweinsteiger oder Dos Santos konnten die Position vorne in der Raute effizient ausfüllen. Damit ist man als Stürmer schon einmal schwer im Nachteil, denn wer außer dem Mittelfeld kann einen schon mit Vorlagen füttern? Daher fielen in dieser Saison auch nur 55 Tore für den FC Bayern, während es in den letzten 4 Ballack- Jahren meist um die 70 Tore waren.

Die theoretischen Alternativen namens Sebastian Deisler und Mehmet Scholl waren in Wirklichkeit keine. Mark van Bommel kam als Heilsbringer aus Barcelona und stellte sich schnell als „Sechser“ statt als „Zehner“ heraus.

Zweites großes Problem: Die Abwehr. Ja, auch beim Anblick eines vom Namen her stark besetzten Abwehrverbundes mit Lahm, Lucio, van Buyten und Sagnol konnte einem Angst und Bange werden. Lucio und van Buyten – das funktioniert nicht wirklich. Kaum hatte sich einer der beiden Mal auf Normalform eingespielt, leistete sich der andere einen richtig schlechten Tag. Die Stürmer der Liga bekam dies natürlich auch zugetragen und so rannten sie in dieser Spielzeit erstaunlich respektlos in den Bayern Strafraum. Auch die Außen über Lahm und Sagnol überzeugten nicht in dieser Saison. Willy „Ich flank dann mal ins Nichts…“ Sagnol weiß offensichtlich noch nicht, wen er wie anspielen sollte, wobei man ihm in der Defensive nicht viel vorwerfen kann. Sein gegenüber Phillip Lahm sollte sich dringend einige neue Laufwege und Finten, am besten einen echten Linksfuss zulegen. Das dachten sich wohl auch die Bayern-Verantwortlichen und verpflichteten einen: Marcell Jansen. Endlich!

Aber zurück zu Eingangsfrage: Ist der Kauf von Luca Toni die Lösung für das schlechte Bayern Spiel? Um das beantworten zu können, muss man das Spielsystem in der nächsten Saison hinterfragen. Betrachtet man die bisherigen Einkäufe Sosa, Jansen, Altintop, Schlaudraff, sowie die mögliche Kandidaten Robben, Klose sowie die Geister Queresma und Ribery zusammen mit den als sicher geltenden Abgängen von Pizarro und Santa Cruz, so hat es den Anschein das Bayern den Worten von Paul Breitner folgend keinen echten „Zehner“ besetzen will. Sinn machen würde ein 442 mit aktiven Außenpositionen und zwei zentralen Mittelfeldspielern. Für dieses System wäre ein kopfballstarker Strafraumstürmer wie Luca Toni zusammen mit einem Podolski als schnellem (hängendem) Stürmer eine große Verstärkung, nach der sich jeder Fußballtrainer die Hände reiben würde. Sollte allerdings wirklich noch Klose kommen, gibt es ein Problem mit Makaay, denn jeder von denen wird regelmäßig spielen wollen. Also entweder wieder die Hitzfeld-Rotation einführen oder Roy Makaay schweren Herzens verkaufen?

Zusammengefasst: Luca Toni ist eine sinnvolle Verpflichtung, wenn Hitzfeld wirklich beabsichtigt oben erwähntes 442 spielen zu lassen. Trotzdem fehlt es an der Kreativität im Mittelfeld. Und egal ob jetzt Klose, Podolski oder Toni nächste Saison im Sturm des FC Bayern auflaufen: Alleine kann keiner von denen die Tore nicht schießen.

Nummer Fünf: Franck Ribery?

Nur mal ganz kurz, da ich auf dem Sprung bin:

Der FC Bayern soll nach Informationen des Sid auf seiner Einkaufstour einen weiteren Spieler verpflichtet haben: Franck Ribery von Olympique Marseille soll für 15 Millionen nach München wechseln.

Von Bayern-Seite wurde der Wechsel bisher nicht bestätigt.

Mit der Verpflichtung des wuseligen und dribbelstarken Ballverteiler im Mittelfeld hätte der FC Bayern endlich mal etwas gegen das lahmende Offensivspiel unternommen!

UPDATE: 16:33 Uhr

«Ende der kommenden Woche müsste man mehr wissen», ließ der französische Nationalspieler in der Online-Ausgabe der französische Sportzeitung «L’Equipe» auf die Frage zu seinem künftigen Arbeitgeber verlauten. Gerüchte, als neuer Club stünde der FC Bayern bereits fest, dementierte Jean-Pierre Bernès, einer von Ribérys Agenten. «Das ist falsch, völlig falsch», sagte der Berater des Mittelfeldspielers. Olympique Marseille soll 20 Millionen Euro für Ribéry verlangen.

Nummer Vier: Marcell Jansen!

Der erste nachvollziehbare Transfer für die nächste Saison ist in trockenen Tüchern: Marcell Jansen wechselt für die nächsten vier Jahre von Gladbach zum deutschen Rekordmeister! Als Transfersumme für den 21-jährigen Nationalspieler erhält der Bundesligaabsteiger rund neun Millonen Euro.

Der Linksverteidiger, der auch im linken Mittelfeld eingesetzt werden kann, ist der vierte Neuzugang des FC Bayern, die zuvor bereits Nationalspieler Hamit Altintop, Jan Schlaudraff und José Ernesto Sosa verpflichtet hatten.

Während bei der Verpflichtung von Altintop, Schlaudraff und Sosa noch niemand so wirklich genau sagen kann wie sie sich in München schlagen werden, sehe ich den Jansen Transfer als mehr als positiv, denn der gebürtige Gladbacher ist lauf- und zweikampfstark und alleine seine Verpflichtung als notwendige Motivationshilfe für Schweinsteiger und Lahm ist mehr als sinnvoll, denn die sind in dieser Saison einfach zu oft zu weit unter ihren Möglichkeiten geblieben sind.

Apropos Lahm: Mit Jansen als echtem Linksfuss könnte Lahm als eigentlich Rechtsfuss auf die rechte Aussenverteidigerposition wechseln und Willy Sagnol (Ja! Der mit den ziellos geschlagenen Flanken aus dem Halbfeld, richtig) gehörig Beine machen. Denn der hat auch alles andere als berauschend gespielt in dieser Saison, aber das gilt ja eigentlich für beinahe jeden in der Mannschaft.

Taumelnd ins Saisonfinale! (Teil 4)

34. Spieltag 2006/2007:
FC Bayern München – FSV Mainz 05 5:2 (3:0)

Endlich. Die Saison ist vorbei. 3060 Minuten (größtenteils hässlicher Bayern-) Fußball liegen also nun hinter uns. Viel wird davon nicht im bayrischen Gedächtnis hängen bleiben, denn eigentlich ging es ja um nichts mehr. Mainz war bereits abgestiegen und München darf sich nach langer Abstinenz mit dem 4. Platz im Uefa-Cup versuchen.

Über das Spiel selbst gibt’s nicht viele Worte zu verlieren da es eh bedeutungslos geworden war – abgesehen von der Verabschiedung der beiden oben genannten. 30 Minuten lang bot der FC Bayern wieder mal nur den Standfussball, der den Verein die CL-Qualifikation gekostet hat. Erst nach dem 1:0 – RSC wurde mal wieder mit dem Ball am Kopf getroffen – ging die Mannschaft engagierter zu Werke, lies Ball und Gegner laufen und nutzte die sich zwangsläufig bietenden Chancen gegen beinahe körperlos spielende Mainzer.

Unvergessen wird allerdings das letzte Tor von Mehmet Scholl bleiben. Damit beendete der „letzte Dribbler“ (Spiegel) seine Karriere in München. Auch der „Dauerläufer“ Hasan Salihamidzic machte sein letztes Spiel für München. Bei dem Abschied der alten Hasen konnte selbst ein ansonsten hartgesottener Uli Hoeness die Tränen nicht verhindern. Schön das auch so einem erfahrenen Haudegen der Abschied so nahe ging.

Anyway. Klappe zu – Deckel drauf. Die Abrechnung folgt ganz bestimmt. Hier, auf diesem Kanal :->

Taumelnd ins Saisonfinale! (Teil 3)

33. Spieltag 2006/2007:
Energie Cottbus – FC Bayern München – 0:3 (0:2)

Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, das es für uns diese Saison um die Goldene Ananas und damit um rein gar nichts mehr geht. Das Spiel gegen Cottbus war nicht mehr als ein lauer Samstagnachmittagskick ohne Wert, bei dem unsere scheidende Südamerika-Connection Claudio Pizarro und Röckchen noch einmal Werbung in eigener Sachen machen durften. Pizarro zeigte sich sehr einsatzfreudig und holte auch den Elfmeter heraus. RSC dagegen hatte nach langer Durststrecke mal wieder ein Tor gemacht, wobei böse Zungen behaupten, das er versehentlich an der Rübe getroffen wurde :->

So oder so: Hoffentlich wird es als das allerletzte Tor und (vor)letzte Spiel von RSC für den FC Bayern in die Geschichtsbücher geschrieben und danach hoffentlich _ganz_ schnell verbranntvergessen werden.

Das Saisonfinale gegen Mainz wird eine ganz traurige Sache werden: Nicht das wir fast gänzlich ohne Innenverteidigung spielen müssen, da Lucio und Van Buyten ausfallen, sondern weil Mainz 05 aller Wahrscheinlichkeit nach das letzte Mal für mindestens eine Saison in der Bundesliga antreten wird.

Mit Mehmet Scholl, Owen Hargreaves, Hasan „Brazzo Salihamidzic”, Ali Karimi, Claudio Pizarro und Roque Santa Cruz werden gleich sechs Angestellte des FC Bayern aus den Unterschiedlichsten Gründen (Rente, Verkauf, Vertragsende etc.) zum letzten Mal in den Vereinsfarben auflaufen.

Gleichzeitig mit dem Schlusspfiff wird eine mehr als durchwachsene Saison endlich ihr Ende finden und ich hoffentlich ein bisschen Ruhe – aber nur bis die nächsten Transfergerüchte ins Kraut schiessen.