Schwer vermittelbar: José Ernesto Sosa

Mittelfeldspieler José Ernesto Sosa bleibt uns für die Rückrunde erhalten. Das angestrebte Ausleihgeschäft mit dem italienischen Erstligisten US Palermo ist geplatzt,

Er bleibt jetzt doch da – leider.“ bestätigte Manager Uli Hoeneß der Süddeutschen Zeitung.

Mit dem nächsten Satz erklärt er auch, wie der erste Satz zu verstehen ist:
Es wäre besser gewesen, er hätte dort Spielpraxis bekommen.„.

Verstanden habe ich schon was er sagen wollte und vielleicht wars auch überhaupt nicht beabsichtigt, aber es klang eher nach Geringschätzung und das eingestehen eines Fehlkaufs.

Wie auch immer – ein fader Nachgeschmack bleibt.

DFB-Pokal: VfB Stuttgart – FC Bayern München 1:5 (0:3)

Souverän, stellenweise sogar beeindruckend war das Spiel gestern gegen den VfB, dabei waren mir im Vorfeld schon wieder zu viel geredet worden über „Dasbestetrainingslagerderwelt“ und „wirkönnenunsnurselbstschlagen*. Sogar während der Vorbereitung murmelte ich leise ein „Immer schön den Ball flach halten.“ vor mich hin, da Bayern dort ebenfalls zum gigantischen Favoriten stilisiert wurde.

Alle Tore „VfB Stuttgart – FC Bayern München“ auf Youtube

Mir erschiend das alles nämlich suspekt: Das Trainingslager verlief harmonisch, die Vorbereitungssspiele wurden allesamt gewonnen, niemand hat sich verletzt – toitoitoi – (ok, Poldi konnte nicht mitmachen, schwamm drüber) und der ausgeliehene Donovan scheint kein völlig blinder Vertreter seiner Zunft zu sein.

Als Vertreter der Gummiband-Theorie (nach der einem wenn es eine Weile gut läuft, das Gummiband umso heftiger ins Gesicht knallen wird), habe ich also nicht wirklich mit einem schönen Spiel in Stuttgart gerechnet, sondern mit einem schweren. Machbar schon, ja – aber eben schwer.

Das es dann so leicht und locker sein würde, hätte ich wahrlich nicht gedacht.

Die turmhohe Überlegenheit gestern, durch das schnelle und präzise Passspiel zeigt sich gestern dann in 5 Toren. Ausserdem wirkte das Zusammenspiel, genau wie die Laufwege jetzt schon bereits sehr gut abgestimmt.

Ze Roberto war wieder überall zu finden, Toni hat gut mitgespielt und sein obligatorisches Tor gemacht, genau wie Schweinsteiger der Ribery gezeigt hat, wie man einen 11-Meter zu verwandeln hat: Nach typisch deutscher Art eben: Rein das Ding – und gut iss! :-)

Von mir aus hätte es ja nach dem 5:0 munter weiter gehen können, aber der Rekordmeister liess dann gut sein und sparte seine Kräfte für den Bundesligaauftakt am Freitag in Hamburg.

Die Nordlichter werden nach dem Spiel gestern gewarnt sein und auch ohne den gesperrten Bald-Bayer Olic, 100% und mehr geben, um dem alten Rivalen ein Bein zu stellen.

Wir werdens erfahren. Ich freu´ mich drauf…

Endlich ist wieder Fussball :-)

Alexander Baumjohann – Bayerns Next Bankdrücker?

Tatsächlich. Er kommt.

Alexander Baumjohann wechselt in der Sommerpause von Gladbach nach München. Anders als sonst üblich interessieren bei diesem Transfer niemanden die Wechselmodalitäten, sondern nur der Grund.
Warum (gerade) Baumjohann?

  • Warum einen Spieler mit gerade mal 17 Bundesligaspielen holen, für eine Position – der im offensiven zentralen Mittelfeld – die es beim FC Bayern gar nicht gibt?
  • Warum einen Spielertyp holen, den es im Kader schon gibt (aber kaum gebraucht wird)?
  • Warum einem Toni Kroos, der mit Vorschusslorbeeren überhäuft, im vergangen Jahr kaum Einsätze bekam, einen Konkurrenten vor die Nase setzen?
  • Warum einen Mann holen, der auch in der Rückrunde unter Hans Meyer eher auf der Bank Platz nehmen wird?

Ich suche seit einiger Zeit nach einem Sinn hinter dieser Aktion von Klinsmann und Hoeneß und werde immer noch nicht schlau daraus. Eher verfestigt sicht bei mir der Eindruck, dass man in München professionelles Scouting für eine neumodischer Erscheinung hält und dass Empfehlungen von alten Weggefährten (Heynckes bei Baumjohann, Elber bei Breno und äh.. welcher Depp hat uns eigentlich Sosa oder das Jahrhunderttalent Julio dos Santos empfohlen?) mehr Gewicht haben als zielgerichtete, langjährige Beobachtung.

Im Moment erscheint mir folgendes als der einzige Sinn dieser Verpflichtung: Baumjohann erhält den Platz von Toni Kroos im Kader. Dieser, wechselt im Sommer zum VfB Stuttgart und drückt somit die Ablösesumme von Mario Gomez auf ein halbwegs vernünftiges Maß.

Natürlich – alles nur Spekulationen meinerseits. Wie lauten denn eure Vermutungen? Erleuchtende Kommentare werden von mir neugierigst erwartet.

Ivica Olic wechselt zum FC Bayern München

Lange nur ein hartnäckiges Gerücht, jetzt aber amtlich: Der kroatische Nationalspieler Ivica Olic wechselt im kommenden Sommer ablösefrei vom Hamburger SV zum FC Bayern München und erhält einen Dreijahresvertrag beim deutschen Rekordmeister.

Als Hamburger mochte ich ihn ja sowieso nicht, aber seine Kämpfernatur habe ich immer respektiert. Hoffentlich kann er in München ebenfalls seine Qualitäten. Als Offensiv-Allrounder ist er in den unterschiedlichsten Spielsystemen einsetzbar und könnte aufgrund seiner Flexibilität und seiner Einstellung zu dem legitimen Nachfolger von Brazzo werden (der kam damals ebenfalls ablösefrei aus Hamburg).

Spätestens jetzt dürfte klar sein: Podolski ist allerspätestens im Sommer ein weiteres Kapitel (traurige) münchener Fussballgeschichte.

Auslosung Champions League Achtelfinale 2008/2009

Der Gegner des FC Bayern München im Achtelfinale der CL heisst Sporting Lissabon. Auf dem Papier sicherlich keiner der ganz großen Fische, aber trotzdem keine Selbstläufer.

Muss man aber schlagen, wenn man sich in Europa wieder etablieren und mit den ganz dicken Brocken messen will.

Chelsea – Juve Villarreal – Panathinaikos
Sporting Lissabon – Bayern München Atletico – FC Porto
Olympique Lyon – Barcelona Real Madrid – Liverpool
Arsenal – AS Roma Inter Mailand – Manchester Utd

CL 08/09 Spiel #6: Olypique Lyon – FC Bayern München 2:3 (0:3)

Hätte ich das Spiel gestern nicht gesehen, würde ich mich wahrscheinlich über die 3 Punkte und den ersten Platz in der Gruppenphase freuen, tue ich aber nicht. Denn der blutleere Auftritt in der zweiten Halbzeit war unter aller Kanone.

Okay, in der ersten Halbzeit hat sich das Team insgesamt gut bewegt – offensiv, wie auch defensiv – aber die 3:0 Führung zur Pause war viel zu hoch. Lyon hatte einige gute Chancen und spielte direkter Richtung Tor. In der Anfangsphase kamen die Franzosen mit jeder Menge Power und niemand hätte sich beschweren können, wenn es nach 10 Minuten das 2:0 für Lyon gefallen wäre. Pech für die Hausherren.

Alle Highlights auf Dailymotion

Bayern dagegen verwandelten drei Chancen eiskalt in drei Tore, allerdings gegen eine äußerst wackelige Hintermannschaft des französichen Rekordmeisters.

Nach der Halbzeitpause, hatte Ribery sogar die Chance ja auf das 4:0, vergab aber den Todesstoss und Lyon riss sich nochmal gewaltig zusammen.
Angriffswelle um Angriffswelle brandete ungebremst an den Bayern Strafraum. Mit Glück gelang es zwar noch den Gästen, den Sieg über die Zeit zu retten, allerdings bereitet mir der Auftritt in der zweiten Hälfte übelstes Kopfzerbrechen.
Lyon kam zu sehr vielen Chancen ohne gross im Mittelfeld gestört zu werden. Van Bommel und Borowski hatten keinerlei Zugriff auf das Spiel und wurde ein ums andere Mal von den Franzosen überrannt. Keinerlei Beruhigung, keinerlei Entlastung der Abwehr.

Apropos Abwehr: Stürmer mit dem Format eines Benzema sind für unsere Hintermannschaft nicht zu stoppen. Und im Achtelfinale, hat wahrlich genug davon. Also: Aufpassen!

Andererseits muss man auch die Kirche im Dorf lassen: 14 Punkte in der CL-Vorrunde geholt, kein einziges Spiel verloren, eiskalte Chancenverwertung und ein Rensing der so langsam auf Betriebstemperatur zu kommen scheint. Es könnten wahrlich schlechter für uns laufen…

16. Spieltag FC Bayern München – 1899 Hoffenheim 2:1 (0:0)

Was war nicht alles in den Zeitungen angekündigt: Von einer Zeitenwende, Ende und Neubeginn einer Ära oder schlicht und einfach Wachablösung im deutschen Fussball war da die Rede.

Aber: Gewonnen! Und das in einem Spiel das an Spannung und Spieltempo kaum noch zu überbieten war.
Dank des Tores von Luca Toni in der Nachspielzeit gewann der FC Bayern das rasante und intensive Kräftemessen gegen Hoffenheim, etwas glücklich aber nicht unverdient. Hoffenheim hat sich sehr teuer verkauft und verdient alle Hochachtung.

Schneller als Premiere League

Die Spannung die sich tagelang über die Medien aufgeladen hatte, entlud sich in einem packenden Spiel am Freitagabend. Das Tempo das dabei von beiden Teams angeschlagen wurde, übertraf sogar die vieler Premiere League Spiele, die so etwas wie die Referenz in Sachen Spielgeschwindigkeit darstellen.

Es war ein schnelles, enges Spiel zweier gleichstarker Mannschaften mit wenigen Großchancen (Toni in der 12. Minute, kann man als Stürmer schon mal machen…) mit dem unbedingten Willen beider Mannschaften auf Sieg zu spielen und vielen engen Zweikämpfen.

Alle Tore auf Youtube

Hoffenheim trat sehr selbstbewusst und überzeugend auf. Schneller, flüssiger Spielaufbau und insbesondere nach Ballgewinn ging es über wenige Stationen in Richtung Rensing. Bayern versuchte viel mit langen Bällen auf Toni, da spielerisch keiner Akzente setzen wollte. Alternativ ging der Ball immer wieder auf links an Ribery, der von Beck aber gut abgeschirmt wurde. Aktionen über die Mitte oder über rechts (Schweinsteiger) fanden einfach nicht statt.

Bayern mit Gewalt, Hoffenheim mit Esprit

Hoffenheim prallte immer wieder an der Defensive um Lucio und van Buyten ab, allerdings dauerte dann das Umschalten auf Angriff immer einen Zacken zu lange, dies gelang den Hoffenheimern um Längen besser, die gefälliger und intelligenter in der Spielanlage wirkten, Bayern aber dafür mit mehr Wucht, in Person von Toni (ja, aber auch eine der beiden Gelegenheiten nach dem Ausgleich hätte man als Stürmer auch machen sollen, können, müssen, wollen…argl!)

Egal, in der allerallerletzten Minute hat er ja dann doch noch einen versenkt.

Klose und Schweinsteiger präsentierten sich als Totalausfälle, wobei gerade Schweini immer wieder attestiert wurde, sich durch die EM weiterentwickelt zu haben und konstant gut zu spielen.

Am Arsch, echt jetzt!

Ich frage mich wo Schweini war und woher diese miese Kopie stammt. Ohne jegliche Ideen- und Energiemomente, stattdessen Fehlpässe und Stockfehler zu hauf. Momentan: Ein einziger mieser und stechender Kopfschmerz, dieser Typ.

Aber so ist es mit der kompletten rechten Seite der Bayern. Oddo hinten zeigt bisher auch jede Menge Licht und Schatten. Es bleibt zu hoffen, dass es im Sommer etwas getan wird (weder Altintop (vorne) noch Lell oder Sagnol (hinten) sind echte Alternativen.

Hoffentlich hat es bis zur Sommerpause noch genügend lichte Momente.

Was ich noch anmerken möchte: Am Freitag haber ich zu keinem Zeitpunkt auf die Uhr geschaut und die beiden Halbzeiten gingen vorbei wie im Flug. Für mich ein echtes Qualitätsmerkmal eines spannenden und unterhaltsamen Spiels. Ging es auch euch so?

Klinsmann Performance Index (KPI) Update: Spieltag 15

Nach dem dramatischen Verfall des KPI nach dem 3:3 gegen Bochum, dem im letzen KPI Update Rechnung getragen wurde (-1.0), ist Klinsmann und seinen Bayern tatsächlich eine Serie gelungen.

Seit dem knappen 1:0 Sieg in Karlsruhe am 8. Spieltag hat der FC Bayern nahezu alles gewonnen, ausser dem Unentschieden gegen den AC Florenz und das unglückliche 2:2 gegen Gladbach.

Die Mannschaft scheint sich gefunden zu haben, wirkt gefestigt und vor Selbstvertrauen strotzend. Auch körperlich macht das Team einen super Eindruck, englischen Wochen sind den Spielern in keinster Weise anzusehen.

Fazit: 11 Spiele, 9 Siege und 2 Unentschieden. Das reicht zur vorzeitigen Qualifikation zu CL-KO-Runde und – stand heute – zu Tabellenplatz 2.

Beinahe das Maximum rausgeholt, was will man mehr? Der Klinsmann Perfomance Index steigt massiv, von 1.9 Punkte auf 3.3. (Auf einer Skala von -5 bis +5).

Wie schon gesagt… viel mehr geht nicht. Sieg gegen Hoffenheim, Herbstmeisterschaft, Sieg in Lyon